Künzel, Martha
geb.: Künzel
*20.11.1900, Asch (damals Österreich-Ungarn)
✟03.06.1957, Alfeld-Neuhaus (Deutschland)
-- Biographische Archiv-Notiz --
Der Vater Johann C. Künzel war Fabrikant. Martha machte eine Ausbildung in der Gartenbauschule Berlin-Marienfelde.
Sie arbeitete erst in einer Gutsgärtnerei, kam danach nach Dornach, wo sie in einem Versuchslabor unter der Leitung von Otto Eckstein bis 1934 tätig war.
Sie folgte dann Ehrenfried Pfeiffer nach Loverendale in Holland und führte seine Arbeiten mit dem Weizen "Stamm Rom" weiter. In Loverendale betrieb sie in jahrelanger Arbeit auch Forschungen über die Verwendung von Heilkräutern als Saatbad durch.
Am 30. Januar 1939 hielt sie an der Tagung des landwirtschaftlichen Forschungsringes in Dornach ein Referat.
1944 heiratete sie ihren Vetter, den Ingenieur Gustav Künzel, in Reichenberg in Böhmen.
Sie war 1945 in der Tschechoslowakei interniert, danach wohnte sie in Bad Rappenau in Baden/Württemberg.
Sie rettete einige Körner, die sie im Kreis Sinsheim weiter vermehren konnte, setzte ihre Arbeiten in Bad Rappenau fort und entwickelte dort den Künzel-Weizen.
Nach zwei Wohnungswechseln verlebte sie schöne Jahre mit ihrem Mann in Allfeld im Schafflenztal, wo sie auf einem Stück gepachteten Land ihre Getreidezüchtungen weiterführte.
Ihr Dienst an der Erneuerung der Landwirtschaft ist von unschätzbarem Wert. Sie kannte als Gärtnerin und Pflanzenzüchterin das Wirken der Bildekräftewelt der Erde.
Sie war gütig und hilfsbereit, es haben viele junge Menschen bei ihr Rat geholt.
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