Erwin Jauss

-- Biographische Archiv-Notiz --

Der Vater Karl war Bäckermeister in einer Konsum-Bäckerei, seine Mutter hieß Marie Gaile. Erwin hatte einen älteren und einen jüngeren Bruder. Er besuchte die Realschule in Bad Cannstatt bis 1925 und dann bis 1927 die Handelsschule.

Eine kaufmännische Lehre hat er bei der Firma Werner & Pfleiderer absolviert. Er baute nach Abschluß seiner Lehre mit seinem Bruder eine Brotfabrik in den Gebäuden des Konsumvereins auf, die Firma Karl Jaus & Söhne, Bad Cannstatt.

Durch seinen Schulfreund Willi Griesinger lernte er die Anthroposophie kennen. Er verband sich ganz mit den Erkenntnissen des Landwirtschaftlichen Kurses und lernte viel von Franz Dreidax.

1934/35 beteiligte er sich an der Gründung der Verteilungsstelle für Demeter-Lebensmittel von Wilhelm Döhler. 1937 übernahm er diese Aufgabe selbst, erweiterte sie als Bezirksvertretung des Demeter-Wirtschaftsbundes auch auf München und übernahm ebenfalls die Verteilung von Demeter-Gemüse.

1942 heiratete er.

Nach 1945 nahm er die Verbindung zu Franz Dreidax und zum Forschungsring wieder auf und war im Vorbereitungskreis zur Gründung des Demeter-Bundes. In den Nachkriegsjahren wurde die Bäckerei von den Brüdern zu einer Großbäckerei ausgebaut.

Erwin Jaus begründete die Arbeitsgemeinschaft für Verarbeitung und Vertrieb von Demeter-Erzeugnissen.

1954 war er Mitbegründer und viele Jahre Vorsitzender des Demeter-Bundes. Seine Ziele bei der Arbeit im Demeter-Bund waren: gerechte Preise und die Finanzierung der biologisch-dynamischen Forschung und Beratung. Er gab ein gutes Beispiel durch seine Firma.

Sein Organisationstalent, seine Übersicht und seine Kenntnis der Lebenszusammenhänge waren entscheidend für den Demeter-Bund. Als er die Leitung des Bundes abgab, verblieb er als Wirtschaftsbeirat im Vorstand.

Er richtete eine Großhandlung für Demeter-Erzeugnisse ein, die er bis 1970 ausbaute und weiterführte, später aber weitergegeben hat.

Er war führend in der Fachgruppe und genoß stets das Vertrauen seiner Fachgenossen.