Adam, Paul
Grundschullehrer.
*18.09.1906, Kerzers (Schweiz)
✟27.05.1984, Bützberg (Schweiz)
Mit voller Seele Lehrer, in Einklang mit Natur und Mensch, widmete sich Paul Adam auf der Grundlage seiner pädagogischen Erfahrung mit Hingabe der Geometrie der Platonischen Körper.
Nach dem Tod des Vaters 1909 übersiedelte die Familie von Kerzers nach Oberdiessbach, wo Adam die Schule besuchte. Anschließend ging er ans Lehrerseminar in Schiers und Bern und erhielt 1927 das Lehrerpatent. Nach einer praktischen Lehrzeit wurde er 1929 Lehrer an der Primarschule Bützberg bei Langenthal, wo er bis an sein Lebensende blieb. 1932 heiratete er Alida Kaiser; aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.
Adam wurde Mitglied der Freien Pädagogischen Vereinigung (Bern), einem Zusammenschluss von Staatsschullehrern, die auf der Grundlage der Pädagogik Rudolf Steiners arbeiten und diese in staatlichen Schulen fruchtbar machen. Er beteiligte sich an dieser Vereinigung in Form von Publikationen, Vorträgen, Kursen bei Veranstaltungen des Vereins sowie durch regelmäßige Jahreskurse.
In der Gemeinde Bützberg arbeitete er als Gemeinderat, stellvertretend auch als Gemeindeschreiber und Zivilstandsbeamter.
Nach der Pensionierung 1971 begann eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Arnold Wyss. Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern wählte Paul Adam und Arnold Wyss für die Ausarbeitung des Lehrgangs Geometrisch-Technisches Zeichnen, zusammen mit Hansruedi Ruchti; dieser Lehrgang wurde nach seiner Fertigstellung offizielles Lehrmittel für den Primar- und Sekundarschulunterricht im Kanton Bern. Adam arbeitete mit am Aufbau einer Sammlung von Unterrichtshilfen, insbesondere von geometrischen Modellen.
Er entfaltete eine reiche Vortrags- und Kurstätigkeit, vor allem über geometrische Gebiete, gab Einführungskurse in Geometrisch-Technisches Zeichnen für Primar- und Sekundarlehrer und unterrichtete am Sekundarlehramt der Universität Bern.
Adam baute Modelle für die Universität Lausanne sowie für die Ausstellung „Phänomena‟ in Zürich 1984.
Den Höhepunkt seines geometrischen Schaffens bildete die gemeinsame Arbeit mit Arnold Wyss an dem Buch „Platonische Körper‟. Wo ihm ausreichendes mathematisches Wissen fehlte, haben ihm sein Spürsinn, sein intuitives Denken und seine mit äußerstem Geschick konstruierende Hand immer wieder weitergeholfen.
Er malte gern, war Initiator der Thunstetter Schloss-Serenaden und war tief mit der Natur verbunden.
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