Ahr, Lotte
Lehrerin.
*17.05.1904, Berlin (Deutschland)
✟22.07.1981, Stuttgart-Bonlanden (Deutschland)
Lotte Ahr war eine der tragenden Waldorflehrerinnen erst in Berlin und nach dem Zweiten Weltkrieg in Stuttgart Uhlandshöhe. In der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft wirkte sie lange Jahre als Lektorin.
Kaum je im Leben ist mir ein Mensch begegnet, der so unmittelbares Interesse für den anderen zeigte und der so starke Sympathiekräfte besaß wie Lotte Ahr. Man hatte den Eindruck, dass sich darin ihr Wesen aussprach, und das war es auch, was den Kindern gegenüber erzieherisch wirkte. Aus ihren leuchtenden, großen blauen Augen kam ein Strom von Wärme, der einen einhüllte und ermutigte. Sie war eine begnadete Pädagogin, voller Begeisterung für ihren Beruf.
In Berlin geboren und aufgewachsen, begegnete Lotte Ahr schon als Schülerin der Anthroposophie durch ihre Lehrerin.
In den 20er-Jahren lebte sie begeistert in der Jugendbewegung. 1926 trat sie in die An-
throposophische Gesellschaft ein. In dieser Zeit beeindruckte sie Albert Steffens Drama „Das Viergetier‟ zutiefst. Sie blieb dem Dichter ihr Leben lang in Verehrung zugetan.
Nach dem Besuch des Stuttgarter Lehrerseminars wirkte sie von 1930 bis 1938 als Klassenlehrerin an der Berliner Waldorfschule, bis das Lehrerkollegium wegen des geforderten Hitler-Grußes und der Eidesleistung auf den „Führer‟ beschloss, die Schule zu schließen. Eine Zeitlang unterrichtete sie anschließend in einer Privatwohnung zusammen mit Ernst Weißert und Erich Weismann eine kleine Kindergruppe, bis auch das nicht mehr möglich war und sie wegen ihrer politischen Überzeugung für kurze Zeit ins Gefängnis kam.
Nachdem das elterliche Haus, in dem sie mit ihrer Mutter und der jüngeren Schwester lebte, durch Bomben zerstört war, ging sie mit beiden nach Köngen, wo sie als Arzthelferin tätig sein konnte. Nach Kriegsende stellte sie sich 1945 beim Wiederaufbau der Waldorfschule in Stuttgart zur Verfügung. 26 Jahre wirkte sie als Klassen- und Englischlehrerin. Sie unterrichtete am Lehrerseminar und war Mitglied des Vorstandes des Bundes der Waldorfschulen. Als solches besuchte sie eine ganze Reihe von Kollegien, um aus ihrer reichen Erfahrung Rat zu geben.
Ab 1971 bis kurz vor ihrem Tode 1981 war sie am neu aufzubauenden Kindergarten-Seminar tätig.
01.08.1948 - 29.08.1948: Anthroposophische Hochschulwochen
31.07.1949 - 20.08.1949: Anthroposophische Hochschulwochen
12.08.1949 - 15.08.1949: Pädagogische Arbeitstage
08.10.1949 - 14.10.1949: Herbsttagung der deutschen Waldorfschulen (interne Arbeitswoche)
06.08.1950 - 12.08.1950: Arbeitstage von Pädagogen, Medizinern und Philosophen
27.03.1951 - 01.04.1951: Interne Tagung von Lehrern und Ärzten
10.12.1951: Gründung des "Stuttgarter Arbeitskreises"
01.01.1952 - 31.12.1952: Die Bildung der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland
24.12.1952 - 01.01.1953: Weihnachtstagung
01.01.1953 - 31.12.1953: Erklärung von deutschen Mitgliedern
21.07.1953 - 07.08.1953: Hochschulwochen für Jugendliche und Studenten
28.07.1954 - 03.08.1954: Pädagogische Tagung
27.07.1955 - 06.08.1955: Öffentliche Pädagogische Arbeitswoche
24.12.1955 - 01.01.1956: Weihnachtstagung
21.07.1956 - 01.08.1956: 6. Öffentliche Pädagogische Arbeitswoche
01.01.1957 - 31.12.1957: Über die Arbeit des Stuttgarter Arbeitskreises
23.07.1957 - 01.08.1957: Öffentliche Pädagogische Arbeitswoche
12.10.1957 - 13.10.1957: Jahresversammlung des Arbeitszentrums München
19.07.1958 - 30.07.1958: Öffentliche Arbeitswoche
10.10.1959 - 11.10.1959: Jahresversammlung
22.07.1961 - 30.07.1961: Öffentliche pädagogische Arbeitswoche Menschenbild - Menschenbildung
01.01.1962 - 31.12.1962: Jahresversammlung des Arbeitszentrums München
19.10.1963 - 20.10.1963: Jahresversammlung des Arbeitszentrums München der AG in Deutschland
29.10.1963 - 03.11.1963: Tagung und Generalversammlung: Anthroposophie als heilender Zeitimpuls
01.01.1966 - 31.12.1966: Zur Bildung des Arbeitszentrums München (Südbayern) und Heidelberg
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