Langen, Gerda
Lehrerin, Dichterin.
*05.03.1903, Jena (Deutschland)
✟18.07.1973, Arlesheim (Schweiz)
Gerda Langen war ein zartes, fantasievolles Kind, das schon früh dichterische Begabung zeigte. Erste Gedichte entstanden, längst bevor das Kind schreiben konnte. Da kündigte sich ein Reichtum an, der ein Leben lang Kinder und Erwachsene beschenken sollte.
Im Thüringer Städtchen Eisenach - mitten in wundervoller Umgebung - wuchs Gerda mit der älteren Schwester Hilde und dem jüngeren Bruder Arthur Hellmuth auf.
In dem großen Haus mit ungefähr 25 Zimmern ermöglichte der Vater, Doktor der Philosophie, jungen Ausländern sich auf ihr Abitur vorzubereiten. Die Mutter, die Dichterin Gräfin Martha von Strachwitz, war schon früh in Berlin Rudolf Steiner begegnet und leitete den theosophischen Zweig in Eisenach. So kam es, dass die fünfjährige Gerda, gemeinsam mit Hilde, heimlich im Nachthemdchen vor der Tür ihren ersten Vortrag von Rudolf Steiner hörte.
Gerda wurde aufgrund der zarten Konstitution und ihrer sensiblen, künstlerischen Verfassung erst mit elf Jahren zur Schule geschickt, doch wenig später auf ärztliches Anraten hin wieder herausgenommen.
Als das Mädchen 12 war, übersiedelte ihre Mutter mit den Kindern nach Dornach. Der Vater war zum erbitterten Gegner der Anthroposophie geworden. Mit 14 Jahren besuchte Gerda in München die Höhere Töchterschule, später das Lehrerinnenseminar in Breslau, wo sie im gräflichen Haus der Großmutter wohnte. In Breslau gründete sie einen anthroposophischen Jugendbund. Dennoch weilte sie oft in Dornach. Die Begegnungen mit Rudolf Steiner und der Bau des ersten Goetheanum - wo sie Fensterbänke und Stühle schnitzte - prägten diese Jahre. Gerda war bei der Einweihung dabei, aber auch beim Brand zugegen.
1922, nach der Ausbildung, kehrte sie ganz nach Dornach zurück, gab Deutschstunden, half im Haushalt mit und servierte im Speisehaus.
Ihre Teilnahme an der Weihnachtstagung, am Heilpädagogischen Kurs (GA 317), ihr Dabeisein bei der letzten Ansprache Rudolf Steiners (GA 238) und sein Tod mögen tiefe Spuren hinterlassen haben.
Bevor sie an der Basler Rudolf Steiner- Schule stundenweise zu unterrichten begann, gab sie für Patienten, Krankenschwestern und Ärzte Kurse im Plastizieren.
Auf Wunsch von Mieta Pyle-Waller rief Gerda 1931 auf dem Baugelände den ersten Kindergarten ins Leben. Ab 1933 führte sie in der Basler Schule, von der sie 1973 Abschied nahm, viermal eine Klasse vom ersten bis zum achten Schuljahr, unterbrochen von einem einzigen Freijahr.
Mit ihrer Schwester, der Malerin Hilde Langen, gab sie gemeinsam Kinderbücher heraus. Sie ließen das Haus „Zu den sieben Zwergen‟ in Dornach bauen, führten dort das kleine Puppentheater Felicia und verfertigten bewegliches Spielzeug. Liebevoll pflegte sie ihre jahrelang schwerkranke Schwester.
Gerda Langen, mit ihrem tief religiös-pädagogischen Anliegen und ihrer warmen Liebe für den werdenden Menschen hinterlässt eine Fülle von Anregungen in Form von Märchenspielen, Kinderbüchern und Zeugnissprüchen.
26.09.1943 - 03.10.1943: Michaelitagung am Goetheanum "Anthroposophie als Forderung der Zeit"
01.08.1947 - 09.08.1947: Öffentliche Sommertagung am Goetheanum
06.10.1947 - 16.11.1947: Goetheanum-Seminar
18.07.1948 - 24.07.1948: Pädagogische Tagung am Goetheanum
01.09.1948: Wintersemester 1948 in Dornach
11.10.1948 - 11.10.1949: Lehrerbildungskurs am Goetheanum
31.08.1952 - 08.09.1952: Anthroposophische Tagung
01.05.1953 - 01.09.1953: 3. Anthroposophische Tagung
01.01.1954 - 31.12.1954: Das Puppentheater "Felicia"
01.01.1954 - 31.12.1954: Pädagogische Vorträge im Bernouilanum
10.08.1956 - 13.08.1956: Besprechung von Ärzten und Pädagogen
01.01.1964 - 31.12.1964: Grundsteinlegung des neuen Schulhauses der Rudolf Steiner Schule Basel
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