Wagner, Günther
Unternehmer.
*06.03.1842, Hamburg (Deutschland)
✟12.10.1930, Frauenalb (Deutschland)
Günther Wagner war ein initiativer Unternehmer und wichtiger Mitarbeiter Rudolf Steiners, vor allem in den ersten Jahren der Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft.
Günther Wagner, Begründer der bekannten Firma Pelikan für Tinten, Malfarben, Füllfedern und andere Schreibwaren in Hannover, war bereits 1895 Mitglied der Theosophischen Gesellschaft geworden. Er wirkte mit Ludwig Deinhard schon seit 1900 an der Entstehung einer deutschen Sektion, galt eine gewisse Zeit auch als Kandidat für das Generalsekretariat. 1902 war er einer der wesentlichsten Helfer beim Zustandekommen der Sektion. Er bahnte den Weg für Rudolf Steiner u. a. als Mitbegründer der Loge Hannover mit dem ihm verwandten Wilhelm Hübbe-Schleiden, aber auch als Leiter der Loge Lugano. 1902-06 war er Mitglied des Sektionsvorstandes. Er wurde bereits 1904, zusammen mit seiner Schwester Amalie und seiner Frau Anna, Mitglied der Esoterischen Schule Rudolf Steiners. Durch seine mild-einsichtige Art hat er vielen Menschen die Wege zur Theosophie geöffnet. Nach dem Tod seiner Frau 1905 zog er nach Berlin um und übernahm die Betreuung der Bibliothek ab 1906.
Die Theosophische Leihbibliothek wurde ihm schließlich geschenkt, im Februar 1913, bei der ersten Generalversammlung der Anthroposophischen Gesellschaft, übergab er sie wieder der neu gebildeten Gesellschaft. Er war lange Zeit das älteste Mitglied, saß in vielen Vorträgen in der ersten Reihe und wurde von Rudolf Steiner besonders herzlich begrüßt. Steiner hat ihn sehr geschätzt und ihn gerne den „Senior der Anthroposophischen Gesellschaft‟ genannt. Er hatte ein jugendliches, gütiges Antlitz, umrahmt von einem langen weißen Bart, hellblaue, leuchtende Augen und einen beschwingten Gang.
Zeitweise war er auch Revisor des Goetheanum-Bauvereins. Noch im Jahre 1923 leitete er eine anthroposophische Arbeitsgruppe auf seinem Alterssitz in Frauenalb bei Karlsruhe, wo er seit 1919, von Paula Hübbe-Schleiden umsorgt, wohnte. Von dort kam er öfter nach Dornach und beteiligte sich an vielen anthroposophischen Veranstaltungen. Dort starb er im Jahre 1930.
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