Wolfgang Wachsmuth

Wachsmuth, Wolfgang

Verlagsleiter.

*28.12.1891, Dresden (Deutschland)

✟08.02.1953, Arlesheim (Schweiz)

(Anderes Geburtsjahr: 1892, anderer Todestag: 13.)

Wolfgang Wachsmuth war in den frühen 20er-Jahren an den Neugestaltungsvorgängen der Anthroposophischen Ge-sellschaft beteiligt.

Er war der älteste von vier Geschwistern, geboren in einer wohlhabenden und kultivierten Familie in Dresden. Ein komplizierter Beinbruch in der Kindheit machte ihn zeitlebens gehbehindert. Durch sein Interesse für die Literatur der Völker hatte er sich Kenntnisse erworben, die ihn zu seiner Tätigkeit in verschiedenen Verlagen führte, zunächst zu Kiepenheuer in Weimar, dann zu Kurt Wolff in München.

Im Frühjahr 1919 beeindruckte ihn Rudolf Steiners Schrift „Die Kernpunkte der sozialen Frage‟ (GA 23) und Otto Graf Lerchenfeld schlug Steiner vor, dem 28-Jährigen die Leitung des geplanten Verlags innerhalb der Aktiengesellschaft „Der Kommende Tag AG‟ anzuvertrauen. Von 1920 bis zur Auflösung des Gesamtunternehmens „Der Kommende Tag AG‟ 1924 übernahm Wachsmuth diese Aufgabe.

Als Verlagsleiter war er Teilnehmer an den Sitzungen des „Dreißigerkreises‟ (GA 259), in denen nach Perspektiven zu einer Neuorganisation der anthroposophischen Bewegung gesucht wurde. Während der Delegiertenversammlungen vom 25. bis 27. Februar 1923 in Stuttgart kam es zur Gründung der „Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland‟ und der „Freien Anthroposophischen Gesellschaft‟ - eine Differenzierung, die aus den unterschiedlichen Bedürfnissen und Anliegen der verschiedenen Generationen innerhalb der Mitgliedschaft hervorging. Wachsmuth wurde für einige Zeit Vorstandsmitglied der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland. Zudem gehörte er zu der von Steiner so genannten „Wachsmuth-Lerchenfeld-Gruppe‟, die wesentlich an den Vorbereitungen zur Weihnachtstagung 1923/24 beteiligt war. 1924 zog er nach Dornach, wo sein Bruder ( Guenther Wachsmuth) im Vorstand am Goetheanum wirkte, und wollte im dortigen Verlagswesen mitarbeiten, wozu es aber nicht kam.

Zwischen seinem 28. und 35. Lebensjahr war Wolfgang Wachsmuth in mehreren gestaltenden Gruppierungen der anthroposophischen Bewegung tätig. Dann wurde es still um ihn. 1926 verließ er Dornach und führte in Berlin seine verlegerische Tätigkeit weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er mit einer schweren Erkrankung (Herzasthma) in Müllheim/Baden und starb am 8. Februar 1953 in Arlesheim.

Uwe Werner

Quellen Erwähnungen

N 1924 S. 40
N 1925 S. 80
N 1926 S. 138
N 1949 S. 35
G 1953 Nr. 7 Todesanzeige
GA 260 a Personenregister

Info

Brueder von Guenther
Werke: Beitrag in N.
Literatur: von Grone, J.: Wolfgang Wachsmuth, in: MaD 1953, Nr. 23; Wachsmuth, G.: Wolfgang Wachsmuth, in N 1953, Nr. 8; Schöffler 1987; GA 259, 1991; von Keyserlingk, A.: Erinnerungen an frühe Forschungsarbeiten, Dürnau 1993; GA 260, 5 1994.
Abkürzungen: siehe hier
Copyright: Text und Bild sind urheberrechtlich geschützt. Reproduktion in jeglicher Form nur nach schriftlicher Genehmigung der Forschungsstelle Stiftung Kulturimpuls, Heidelberg

Forschungsstelle Kulturimpuls Biografien Dokumentation kulturimpuls.org