Max Schuurman

Schuurman, Max

Dirigent, Violinist, Komponist.

*20.11.1889, Arnheim (Niederlande)

✟28.02.1955, Arlesheim (Schweiz)

Als jüngster Sohn einer holländischen Familie zeigte Max Schuurman schon früh eine starke Neigung zur Musik und machte nach ersten Studien in Utrecht und der anschließenden Ausbildung in Köln dort sein Dirigenten- und Violindiplom. In dieser Stadt begegnete er 1911 Rudolf Steiner und wurde bald darauf Mitglied der Theosophischen Gesellschaft. Von diesem Zeitpunkt an suchte er den Einklang seines künstlerischen Wirkens mit Steiners Impulsen und zog 1915 mit seiner Frau Ina, die er im April 1912 heiratete, nach Dornach.

Seine musikalischen Fähigkeiten wusste Schuurman auf vielfältigste Art in seine Wahlheimat einzubringen. So war er als Begleiter und Komponist bei den ersten Eurythmieaufführungen und -reisen beteiligt, spielte erste Violine in einem über viele Jahre bestehenden Streichquartett und war als Violinlehrer gesucht. Im Basler Kammerorchester fungierte er seit 1929 als aktives Mitglied und gehörte seit 1930 dessen Vorstand an. Über 20 Jahre leitete der Dirigent Schuurman den Orchesterverein Arlesheim und führte mit dem von ihm wieder aufgebauten Orchester Werke vom frühesten Barock bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen auf.

Steiner zeichnete am 29. September 1924, dem Tag nach seiner letzten Ansprache (GA 238), die Entwurfskizzen für das „Haus Schuurman‟, das für einen Platz östlich des Goetheanum vorgesehen war und einen Eurythmieübungssaal beinhalten sollte. In nur sechs Monaten wurde das Haus erstellt, sodass Schuurmans am 25. März 1925 in das neue Domizil einziehen konnten.

Von hier aus wirkte der Musiker bis an sein Lebensende, um mit seinen Mitteln „Freude an der Musik zu verbreiten‟, wie es sein Musikerkollege Ralph Kux in seinem Nachruf auf den Freund beschrieben hat.

Wolfram Graf

Quellen Erwähnungen

N 1924 S. 94
N 1926 S. 3
N 1927 S. 128
N 1929 S. 172
N 1933 S. 44, 72, 80, 111, 124, 128, 189, 198
N 1934 S. 56, 88, 92, 100, 103. 116, 120, 123, 135, 186
N 1935 S. 20, 40, 55, 60, 102, 106, 110, 114, 122, 138, 142, 150,
186, 194, 198, 206
N 1936 S. 16, 32, 44, 92, 95, 164, 172
N 1942 S. 24
N 1945 S. 168
N 1948 S. 115, 120, 140, 144
N 1949 S. 116, 146, 164, 172
N 1950 S. 134, 145, 150
N 1951 S. 124, 128, 160
N 1953 S. 60, 96, 130, 132, 136, 180
N 1954 S. 122, 138, 150, 178, 181
N 1955 S. 104
N 1962 S. 76
N 1964 S. 137
N 1966 S. 48, 110
N 1967 S. 135
N 1969 S. 80
G 1955 Nr. 10 Todesanzeige
G 1966 Nr. 25, S. 201
Sam, M.M.: Eurythmie, Dornach 2014, S. 49, 100, 143, 150f, 167,
200, 203, 235, 311, 336
200,

GA 260 a und 262 Personenregister
GA 263/1 Hinweis 29, S. 263
NAA 1961 Nr. 91, S. 10

Info

Begegnete R. Steiner in Köln als Musikstudent, heiratete 1912 Maria Ina
Bayer. Wurde am 25.1.1913 Mitglied der AG. Spielte im Seelen Erwachen
mit. Kam über Holland und Italien nach Dornach seit dem 7.1.1915, spielte
Mephisto in den frühen Faust-Aufführungen am Goetheanum. War Benediktus
in Mysteriendramen-Szenen. Wirkte als Musiker bei der ersten öffentlichen
Eurythmie-Aufführung 1919 in Zürich mit. Wirkte bei der letzten Aufführung
im ersten Goetheanum mit. Seine Kompositionen spielten eine Rolle bei der
Ausbildung der Toneurythmie. Baute 1924 Haus nach dem Entwurf Rudolf
Steiners.
Werke: Streicher (Maestoso für Vl. u. Kl., Vier Sätze für Vl., Grave für Vl. u.
Va., Serenade für 2 Vl., Musik für Vl. u. Va., Solo für Kb. mit Vl. u. Va.,
Streichquartettsatz, Trauermusik); Harfe (3 Aphorismen); Klaviermusik; Bläser
(Duo für Vl. u. Klar.); Lieder; div. Musik zur Eurythmie (Auftakte, Übungen).
Gedruckt: Acht Musikstücke zu eurythmischen Darstellungen, für Klavier,
Berlin o. J., Dornach 2 1981; Beiträge in G, N.
Literatur : Baltz, K. von: Max Schuurman, Kux, R.: Max Schuurman, in: N 1955,
Nr. 11; Lewerenz, W.: Max Schuurman, in: G 1955, Nr. 11; O.B.: Zum Tode
von Max Schuurman, in: N 1955, Nr. 13; Zimmer, E.: Haus Schuurman, in:
MuB 1964/65, Nr. 3; Hagemann, E.: Bibliographie der Arbeiten der Schüler
Dr. Steiners, o. O. 1970; Schuurman, I.: Eine persönliche Erinnerung an die
Brandnacht, in: N 1972, Nr. 52; Groddeck 1980; Ginat, C.: Verzeichnis
musikalischer Werke, Dornach ²1987; Graf, W.: Leopold van der Pals,
Dornach 2002.
Abkürzungen: siehe hier
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