Schüpbach, Werner
Lehrer, Naturforscher.
*01.01.1896, Trubschachen (Schweiz)
✟23.07.1982, Lower Hutt (Neuseeland)
(Geburtstag und -monat unbekannt)
Werner Schüpbach, Autor zahlreicher Veröffentlichungen, war eines der besonders wissenschaftlich orientierten Mitglieder der „Freien Pädagogischen Vereinigung, Bern‟.
Er kam 1896 in Trubschachen im Emmental zur Welt. Beide Eltern waren dort an der Dorfschule tätig. Nach der Schule besuchte Werner Schüpbach das Lehrerseminar und übernahm eine Lehrerstelle nahe Bern, die er schon nach kurzer Zeit wegen eines Ohrenleidens aufgeben musste. Er hatte inzwischen geheiratet und zog mit seiner Frau nach Edelsberg in Österreich, um einen kleinen Bauernhof mit Gärtnerei zu bewirtschaften. Außerdem betrieb er ausführliche Studien über den Zusammenhang von Wachstumsgesetzen der Pflanzen und ihren geometrischen Formen. - Nach einigen Jahren hatte sich Werner Schüpbach gesundheitlich so weit erholt, dass er mit seiner Familie, er hatte inzwischen drei Kinder, in die Schweiz zurückkehren konnte. Nach seiner Rückkehr aus Österreich war Werner Schüpbach an verschiedenen Orten im Kanton Bern als Lehrer tätig.
Durch seine Eltern hatte Schüpbach die Anthroposophie kennen gelernt und Kontakt zu Friedrich Eymann und seinem Pädagogenkreis aufgenommen. Dort fand er Interesse für seine pflanzen-geometrischen Beobachtungen. 1944 erschien im Troxler-Verlag Bern sein Werk „Pflanzengeometrie‟. Die folgenden Jahre widmete Schüpbach der Erforschung des menschlichen Skeletts und legte seine Ergebnisse 1947/48 in drei Heften „Über das Geometrische im menschlichen Skelett‟ dar. Die in der Pflanzengeometrie gefundenen Kurven, Spiralen und Epizyklen, aus dem alten geozentrischen Weltbild abgeleitet, dienten ihm nun in exakter Weise auch dazu, die geometrischen Verhältnisse des menschlichen Skeletts auf genaue Art zu erfassen. Im Vorwort schrieb er: „Was den Verfasser zur Ausarbeitung der vorliegenden Studie veranlasst hat, war nicht nur das wissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Interesse als solches, sondern es wirkte das Bestreben mit, etwas zu einer weltanschaulichen Neuorientierung für unsere Zeit beizutragen.‟ Schüpbach befasste sich zudem mit geistesgeschichtlichen Themen. Hier sei beispielhaft seine Aufsatzreihe über den Arabismus in der Zeitschrift „Gegenwart‟ erwähnt, die später als Buch veröffentlicht wurde. Schüpbach charakterisiert, wie sich das arabisch-wissenschaftliche Denken zusammen mit der nominalistischen Denktradition des Mittelalters zum heutigen materialistisch-mathematischen Weltbild entwickelte.
Bis zu seiner Pensionierung betreute er mit seiner Frau zusammen eine Schule in Eriz bei Thun. Da einige seiner Kinder nach Neuseeland ausgewandert waren und in Wellington eine Rudolf Steiner-Schule gegründet hatten, zog Werner Schüpbach in den 70er-Jahren mit seiner Frau ebenfalls dorthin. Werner Schüpbach starb 1982 bei Wellington, Neuseeland.
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