Hofrat, Professor Seiling, Max
Hochschullehrer für Maschinenbau, Hofrat.
*01.01.1852, Mittenwald (Deutschland)
✟01.01.1928, Speyer (Deutschland)
(Geburts-u.Todestag u.-monate unbekannt)
Max Seiling fand über die Theosophie zur Anthroposophie. Er wurde Mitglied der Theosophischen Gesellschaft, wandelte sich jedoch nach 1916 zu einem erklärten Gegner. Die Geschichte seiner Beziehung zu Rudolf Steiner und der Anthroposophie begann zunächst vielversprechend. Er hielt Einführungskurse in den Ring der Nibelungen in dem von Harriet von Vacano geführten vegetarischen Restaurant „Sonnenborn‟. Er war vielleicht eitel und aufdringlich, doch als guter Unterhalter beliebt. Max Seiling verfasste 1910 ein Werk über „Theosophie und Christentum‟. Rudolf Steiner hielt es für wert, dies in seinem eigenen Verlag in Berlin herauszugeben und schrieb auch selbst das Nachwort dazu. Doch das fünf Jahre später von Max Seiling verfasste Werk „Wer war Christus?‟, das er dem Philosophisch-Anthroposophischen Verlag zur Veröffentlichung anbot, musste entschieden abgelehnt werden. Albert Steffen berichtet darüber 1924 in einem Artikel über die Schicksalsgeschichte des Goetheanum: Max Seiling habe „die Auferstehung als ein Materialisationsphänomen und die Himmelfahrt als eine Levitationserscheinung‟ beschrieben. Christus würde also „wie ein spiritistisches Gespenst behandelt.‟ Steffen: „Er fand nicht die Kraft, Selbstkorrektur zu üben und wurde Feind‟. Rudolf Steiner hat dann im Mai 1917 vor Mitgliedern der Gesellschaft Seilings Verhalten zum Anlass genommen, „bestimmte Schwächen im geistigen Leben der Gegenwart ... mangelndes Erfassen der Wirklichkeit durch das Denken, Urteilslosigkeit und Unselbständigkeit und damit zusammenhängende Schäden im Leben der Anthroposophischen Gesellschaft‟ zu charakterisieren (Lindenberg 1988).
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