Rex Raab

Raab, Rex

Architekt.

*07.04.1914, London (UK)

✟18.03.2004, Filderstadt (Deutschland)

Rex Raab bevorzugte als einer der führenden anthroposophischen Architekten nach 1945 klare, geometrische Formen, die in der Dach- und Deckengestaltung zu freien Kompositionen wurden.

Er ist in einer englisch-amerikanisch-deutsche Anthroposophenfamilie geboren. Nach einem Architekturstudium ab 1931 am Northern Polytechnic, London, machte er 1938 am Royal Institute of British Architects seinen Abschluss.

Im April 1935 trat er als Einzelmitglied in die Anthroposophische Gesellschaft ein und absolvierte 1936-1939 die Werklehrerausbildung an der Plastikschule am Goetheanum bei Oswald Dubach und Carl Kemper.

Sein vielfältiges Wirken als Städteplaner, Architekt, Baumeister, Innenarchitekt und Möbelgestalter war von einer kreativen Tätigkeit als Vortragender, Dichter und Schriftsteller begleitet.

Er wirkte an der Freien Waldorfschule Stuttgart als Werklehrer und entwarf Möbel für die Firma Erwin Behr in Wendlingen.

Rex Raab war Mitglied des Anthroposophischen Arbeitskreises in Stuttgart. Seit 1954 betrieb er sein eigenes Büro in Engelberg. Als Architekt machte er sich durch Schul- und Kindergartenbauten und durch den Ausbau des Westteiles des Goetheanum einen Namen. Mit Helmuth Lauer war er Architekt der Kirche der Christengemeinschaft in Berlin; mit Johannes Schöpfer arbeitete er beim Ausbau des großen Saales und mit Arne Klingborg 1962-64 bei der Gestaltung des Garderobenbereiches des Goetheanum, 1968-70 war er für den Ausbau des Südostflügels (Englischer Saal) verantwortlich. Auch die Zubauten der Heizhausanlage, wie das in den Hügel hineinversenkte Netzstromaggregat, zeugen von seiner Tätigkeit. Das Pädagogisch-soziale Zentrum Dortmund wurde von ihm gebaut wie die Waldorfschule Engelberg, wo er auch das Schloss bis 1968 umgebaut hatte. Ebenso hat er für die Heilpädagogik gebaut, war der Architekt des Ekkarthofes in Lengwil, in der Schweiz. Er war auch beim Bau der Rudolf Steiner- Schule Salzburg beteiligt und hielt einen Kurs für die Erbauer des Salzburger Zweighauses.

Rex Raab war mit der Pianistin Grete Scherzer verheiratet.

1982 war er Mitinitiator der Goetheanum-Ausstellung in der National Academy of Design, New York, wo er die Eröffnungsansprache hielt und anschließend auf eine Vortragsreise quer durch die Vereinigten Staaten ging.

Sehr wichtig war ihm die farbige Gestaltung der Innenräume, in denen die Lasurmalerei die Wände transparent werden lässt. Zugleich war er immer ein Verteidiger der Architektur gegen Unsachlichkeit, Schwärmerei und Dilettantismus.

Sein vielfältiges Wirken, seine enge Zusammenarbeit mit Arne Klingborg und Ake Fant hat jahrzehntelang das Bild der anthroposophischen Architektur stark mitgestaltet.

Jan Pohl

Ereignisse

01.01.1947 - 31.12.1947: Zum Aufbau in der Nachkriegszeit

01.01.1948 - 31.12.1948: Eurythmieaufführungen

01.01.1948 - 31.12.1948: Goetheanum Bühne

10.09.1948 - 12.09.1948: Architektenzusammenkunft in Michael Hall

01.01.1952 - 31.12.1952

01.01.1956 - 31.12.1956: Über den Saalausbau

24.07.1958 - 19.08.1958: Ausstellung

01.08.1959 - 14.08.1959: English Weeks

02.08.1959 - 08.08.1959: Sommertagung 2. Zyklus

22.07.1961 - 05.08.1961: Summer Conferences for English Speaking Visitors

08.06.1962 - 11.06.1962: Öffentliche Tagung zur Weihe der neuen Kirche

01.06.1963 - 08.06.1963: English Whitson Conference

01.01.1964 - 31.12.1964: Westportal des zweiten Goetheanum

01.01.1966 - 31.12.1966: Vorstudien für die plastische Holzgruppe

01.01.1966 - 31.12.1966

28.05.1966 - 30.05.1966: 20. Tagung bildender Künstler Bildende Kunst als Verwirklichung des Übersinnlichen - Wesen und Wirkung der Form in Architektur, Plastik und Malerei

01.01.1967 - 31.12.1967

01.01.1968 - 31.12.1968: Freie Waldorfschule Engelberg

01.06.1968 - 03.06.1968: 22. Pfingsttreffen anthroposophisch bildender Künstler Imagination, Inspiration, Intuition Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen.

04.06.1968 - 08.06.1968: Hochschulwoche Jugendstil und Goetheanum-Baukunst (Menschensehnsucht und Geistesziele)

06.08.1968 - 15.08.1968: Öffentliche Sommertagung 2. Zyklus Die Mysteriendramen Rudolf Steiners - Initiationswege im 20. Jahrhundert

01.01.1969 - 31.12.1969: Öffentliche Pfingsttagung

01.01.1969 - 31.12.1969: Zusammenkunft des Deutschen Mitarbeiterkreises

18.04.1969 - 20.04.1969: Wochenendveranstaltung Architektur und Eurythmie

01.01.1970 - 31.12.1970: Eröffnung der Rudolf Steiner Schule Dortmund

11.06.1970 - 12.06.1970: Wochenendtagung "Der Dichter und das Zeitgewisssen"

01.01.1972 - 31.12.1972: Architektur

10.10.1972 - 15.10.1972: Jugendtagung "Die Verantwortung des Menschen gegenüber der Erde"

01.01.1973 - 31.12.1973

10.08.1973 - 16.08.1973: Internationale Konferenz "Das Weltgeschehen und der Einweihungsweg der Menschheit"

01.01.1974 - 31.12.1974: Ausstellungen

01.01.1974 - 31.12.1974: Kirchenbau in Heidenheim

04.08.1975 - 24.08.1975: Sommertagung für Architekten und Studenten

01.01.1976 - 31.12.1976: Rudolf Steiner-Schule in Dortmund

01.01.1976 - 31.12.1976: Rudolf Steiner-Schule Nürtingen

01.01.1976 - 31.12.1976: Zusammenkunft des deutschen Mitarbeiterkreises zum Thema: Schicksal und Aufgabe Mitteleuraopas und des deutschen Volkstums, unter besonderer Berücksichtigung des Nationalsozialismus

28.10.1977 - 30.10.1977: Öffentliche Tagung "Anthroposophie - ein Weg zur Kulturerneuerung"

01.01.1978 - 31.12.1978

01.01.1978 - 31.12.1978: Ausstellung über die Goetheanum-Baukunst "Der Bauimpuls Rudolf Steiners"

04.05.1978 - 05.05.1978: Wochenende für Architekten "Wie soll die räumliche Entwicklung am Dornacher Hügel weitergehen?"

08.05.1978 - 11.05.1978: Einweihung des Pädagogisch-Sozialen Zentrums Dortmund

29.04.1979 - 05.05.1979: Tagung für Bildende Künste in Järna/Schweden zum Thema:"Das Verhältnis der Künste, insbesondere der Bildenden Künste, zu den Wesensgliedern des Menschen".

28.11.1979 - 02.12.1979: Goetheanum-Kongress in Wien, Kongresszentrum Hofburg: "Anthroposophie und die Menschheitsaufgabe Europas"

13.07.1984 - 15.07.1984: Öffentliche Tagung der Anthroposophischen Gesellschaft: Zur geistigen Dramatik unserer Zeit. Die therapeutische Dichtung Albert Steffens.

24.05.1989 - 28.05.1989: Tagung: "Der Goetheanum-Kunstimpuls als Urquell neuen künstlerischen Schaffens"

01.01.1994 - 31.12.1994

Quellen Erwähnungen

Die Angaben beziehen sich zum Teil auf seinen Vater Reginald:
N 1947 S. 62, 78, 106f
N 1948 S. 56, 146f, 180, 191f
N 1952 S. 214
N 1956 S. 156
N 1957 S. 121f
N 1958 S. 89, 124, 192
N 1959 S. 53, 126
N 1962 S. 194
N 1963 S. 17, 103, 166
N 1964 S. 19, 48, 84, 135
N 1965 S. 29, 74
N 1967 S. 50, 55, 108, 130
N 1968 S. 72, 74, 101, 105, 124f, 142
N 1969 S. 40, 54, 113, 116, 189, 211
N 1970 S. 74, 133, 143, 153, 177, 179, 204
N 1984 Zum 70. Geburtstag
N 1994 Nr. 14 Christian Hitsch: Zum 80. Geburtstag
N 1995/96 S. 135
N 2004 Nr. 33-34, S. 5
N 2007 Nr. 26, S. 4
MaD 1958 Nr. 44, S. 101
MaD 1994 Nr. 187, S. 85 f Jens
AM 1964 Nr. 7-8, S. 2

Info

Architekt. Autor. Vortragender. Arbeitete auch an der Gestaltung des
Goetheanum. Machte 1964 Vortragstour in GB.
Werke: Engine. A Year in Poems, Letchworth [1941]; Not to Imagine is to Die
(E), N. Y. 1945; mit Klingborg, A. und Fant, A.: Sprechender Beton, Dornach
1972; Schulbauten, Stuttgart o. J.; Grecian Harvest. Poems, o. O. 1977; mit
Klingborg, A.: Die Waldorfschule baut, Stuttgart 1982; Learning for life (L), o.
O. 1983; Die Bebauung des Goetheanum-Geländes, Dornach 1984;
Goetheanum-Baublätter, Bd. I/II, Dornach 1990/1995; A Personal
Impression of Palestine, o. O. 1990; Edith Maryon. Bildhauerin und
Mitarbeiterin Rudolf Steiners, Dornach 1993; Übersetzungen ins Englische
erschienen; Beiträge in Sammelwerken und in Fachzeitschriften, zahlreiche
Beiträge in G und N, weitere in AdE, CH, EK, JA, MuB, NfG, Stl;
Vortragsnachschriften im Archiv am Goetheanum.
Literatur: Wilkens, H.: Rex Raab 70 Jahre, in: MaD 1984, Nr. 148; Hitsch, C.
u. a.: Festschrift zum 80. Geburtstag von Rex Raab, in Stl 1994/95, Nr. 1,
Beilage; Thiersch, T.: Rex Raab zum 85. Geburtstag, in: N 1999, Nr. 16;
Mannigel, A.: Rex Raab, in: G 2004, Nr. 13. Weitere Materialien bei der
Forschungsstelle Kulturimpuls.
Abkürzungen: siehe hier
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