Felix Petyrek

Petyrek, Felix

*14.05.1892, Brünn (damals Österreich-Ungarn)

✟01.12.1951, Wien (Österreich)

-- Biographische Archiv-Notiz --

Sein Vater, August, war ein geschätzter Organist und Chordirigent, ein Kirchenmusikdirektor mährischer Herkunft. Felix nahm Unterricht bei seinem Vater.

Er absolvierte das Gymnasium in Brünn und legte 1919 die Reifeprüfung ab. Anschließend studierte er an der Universität Wien. An der Wiener Staatsakademie war er Schüler von Emil von Sauer und Leopold Godowsky (Klavier) und von Franz Schrecker (Komposition). Er arbeitete bei Guido Adler am musikalischen Institut der Universität Wien und war dann Leiter einer Klavier-Ausbildungsklasse an der Wiener Akademie. Überdies war er an Lehrerbildungsklassen des Salzburger Mozarteums beteiligt.

1921 war er Klavierlehrer an der Berliner Hochschule für Musik (Abteilung Orchesterschule). Um 1922 stand er in der vordersten Reihe der Avantgarde von Donaueschingen.

Von Rudolf Steiner wurde er im Klinisch-Therapeutischen Institut in Arlesheim geheilt, sein Fall ist in GA 27 dargestellt. Im Herbst 1924 führte er mit Rudolf Steiner ein Gespräch über musikalische Fragen. Dieser forderte ihn auf, gründlich ausgebildete Musiker für einen Musikkurs zusammenzurufen. Es kam nicht mehr dazu. Am 16. Dezember 1928 wurde Felix Petyrek Einzelmitglied der Anthroposophischen Gesellschaft.

1926-30 war er Professor am Odeon in Athen, 1930-39 dank Erich Schwebsch an der Musikhochschule Stuttgart Er hat die Fassung der "Kunst der Fuge" für zwei Klaviere von Erich Schwebsch mit Walter Rehberg in der Waldorfschule uraufgeführt.

Aus der Zusammenarbeit mit Hans Reinhart entstanden die beiden Opern: "Die arme Mutter und der Tod" und "Der Garten des Paradieses". Beide wurden mehrfach aufgeführt. Er komponierte auch eine Reihe weiterer symphonischer Musiken zu anderen Dramen von Hans Reinhart.

In zweiter Ehe war er mit der Pianistin Helene Renate Lang verheiratet.

Nach 1939 hatte er einen Lehrauftrag am Landeskonservatorium und an der Universität in Leipzig.

Ab 1949 wirkte er wieder an der Wiener Akademie.

Quellen Erwähnungen

N 1926 S. 122, 136, 166
N 1927 S. 128
N 1929 S. 59, 108
N 1935 S. 47
N 1936 S. 8, 12
G 1951 Nr. 49 Todesanzeige
Werke: Variationen und Fuge C-Dur für Klavier zu zwei Händen, Wien 1921; Die arme Mutter und der Tod, Wien 1923; Sechs groteske Klavierstücke, Wien 1923; Choral, Variationen und Sonatine für Klavier, Wien 1924; Drei Tänze für Flöten, Wien 1925; Elf kleine Kinderstücke, Wien 1927; Toccata und Fuge in mixolydischer Tonart für zwei Klaviere, Wien 1935; Sechs Konzertetüden für zwei Klaviere, Wien 1935; Variationen über ein österreichisches Soldatenvolkslied, Reichenberg 1937; Gemeinsame dramatische Arbeit, in: Steffen, A. u. a.: Hans Reinhart in seinem Werk, Zürich 1941; 24 ukrainische Volksweisen, Wien 1948; „Gethsemane‟ Kammerkantate auf Worte von Annette Droste-Hülshoff für Singstimme und Streichtrio, [Wien 1950]; Gute Nacht, o Welt! Spielmusik über sudetendeutsche Volkslieder für Oboe, Klarinette, Horn und Fagott, Wien 1962; Piano music 1915-1928, Berlin 2000; Beiträge in I und G.
Literatur: Felix Petyrek, in: Der große Brockhaus, Bd. XIV, Leipzig 1933 (15. Aufl.); Schwebsch, E.: Felix Petyrek, in: Zeitschrift für Musik 1938; ders.: Erinnerungen an Felix Petyrek, in: G 1951, Nr. 52; Komma, K. M.: Schicksal und Schaffen sudetendeutscher Komponisten in Stifter-Jb. III, Gräfelfing 1953; ders.: Felix Petyrek in: Blume, F. [Hrsg.]: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, Bd. X, Kassel 1962, Lisa Mahn: Felix Petyrek. Lebensbild eines «vergessenen» Komponisten. Tutzing 1998, Vögele, Wolfgang G.: "Ich habe ein rechtes Pech mit den Musikern". Rudolf Steiner und der Komponist Felix Petyrek, in: DieDrei, 12/2012.
Abkürzungen: siehe hier
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