Margaret Macmillan

Macmillan, Margaret

*19.08.1860, New York (USA)

✟27.03.1931, Middlesex (Grossbritannien)

-- Biographische Archiv-Notiz --

Margaret studierte erst Psychologie und Physiologie, dann Sprachen und Musik in Deutschland. Sie wurde eine bekannte Pädagogin.

Sie begründete 1914 mit ihrer Schwester Rachel die Open-Air Nursery School in Deptford, die bald eine Inspirationsquelle für viele Pädagogen wurde. Die Schule wirkte gesundend.

Ihre Schwester Rachel starb 1917, sie weihte die Pflegestätte ihrem Andenken.

Nach 1917 bildete sie auch Lehrer aus. Nach einer Geldsammlung wurde das Lehrerseminar Rachel Macmillan Training College neben der Rachel Macmillan Nursery errichtet.

Sie betrieb Bildungsarbeit für die Eltern, lud Schriftsteller wie Bernard Shaw und Walter de la Mare zu Vorträgen nach Deptford ein. Sie wurde auch von Friedrich Fröbel beeinflußt.

Sie blieb unverheiratet.

Sie war Mitorganisatorin der pädagogischen Tagung der "Educational Union for the Realization of Spiritual Values in Education" in Ilkley vom 4.-17. August 1923 und präsidierte die Tagung. Sie hielt am 4. August die Eröffnungsansprache, ab dem 5. folgte der Vortragszyklus von Rudolf Steiner "Gegenwärtiges Geistesleben und Erziehung".

Sie war leitend in der "Educational Union".

Sie vertrat einen tiefgehenden sozialpädagogischen Impuls und war Gründerin von nach ihr benannten Kindergärten.

Am 26. August 1923 gab es eine Diskussion mit Rudolf Steiner über Pädagogik - im Zusammenhang mit ihren Bestrebungen.

Am 3. September 1923 besuchten Rudolf und Marie Steiner ihre Erziehungs- und Pflege-Einrichtung in Deptford. Es wurden 300 Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren aus der allerärmsten Bevölkerung hier gepflegt.

Anschließend gab es eine Kinder-Heilstätte, in der im Jahr 6000 Kinder gepflegt wurden. Sie wollte Unterernährung und Krankheit unter Arbeiterkindern beheben.

Rudolf Steiner nannte sie ein pädagogisches Genie und nannte ihr Buch "Education through the Imagination" eine Schatzkammer für wertvolle Beobachtungen der Kinderseele.

Sie veranstaltete dramatische Kinderaufführungen - sie ließ die Kinder Shakespeare aufführen - die Rudolf Steiner erst nach dem zehnten Lebensjahr für angebracht hielt. Er lobte aber ihre Kraft und Impulsivität.

Sie hatte vor, die Waldorfschule mit einigen Hilfskräften zu Weihnachten 1923 zu besuchen, sie wollte auch dem Unterricht beiwohnen.

Am 30. August 1924 leitete sie den Vortrag von Rudolf Steiner in London über Erziehungsfragen ein.

Sie war auch politisch tätig und übte 1929 Einfluß auf ein Schulgesetz aus, ebenso leistete sie Vorarbeit in der Gesundheitsfürsorge.

Quellen Erwähnungen

N 1924 S. 76, 120
N 1930 S. 32
Werke: Child Labour and the Half-Time System, London 1896; Early Childhood, London 1900; Education through the Imagination, London 1904, ²1923; Infant Mortality, London 1907; Labour and Childhood, London 1907; mit Sanderson, A. C.: London’s Children: how to feed them, London 1909; The Bard and the Braes. A Tale, London 1909; The Child and the State, Manchester 1911; The Camp School, London 1917, ²1919; The Nursery School, London 1919, ²1930; The Life of Rachel Macmillan, London 1927; Übersetzung ins Spanische erschienen; Beiträge in Sammelwerken und in AGB.
Literatur: Rudolf Steiner, Margaret Macmillan and her Work, in: AGB 1923, Nr. 11; Mansbridge, A.: Margaret Macmillan, prophet and pioneer, London 1932; D’Arcy, C.: Margaret Macmillan: a Memoir, Hutchinson 1948; Lowndes, G. A. N.: Margaret Macmillan - the Children’s Champion, London 1960; GA 307, 1973 (4. Aufl.); GA 300, Bd. III, 1975; GA 304a, 1979; GA 260a, ²1987; Lindenberg, Chronik 1988; Steedman, C.: Childhood, Culture and Class in Britain, Rutgers 1990; Clouder, C.: Margaret Macmillan and the Task of Waldorf Education, in: Pai 2001, Nr. 22.
Abkürzungen: siehe hier
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