Iwer Lorenzen

Rektor Lorenzen, Iwer Thor

Pädagoge.

*05.01.1895, Harrislee bei Flensburg (Deutschland)

✟27.07.1976, Hamburg (Deutschland)

(anderer Todesmonat: 8.)

Die Vorfahren von Iwer Thor Lorenzen, ältestes von sechs Geschwistern, waren bäuerlicher Herkunft. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf dem Lande auf, ging nach Besuch der dreiklassigen Dorfschule und der Präparanden-Anstalt Barmstedt 1912 an das Lehrerseminar Segeberg (Schleswig - Holstein), wo er 1914 das Lehrerexamen ablegte, bevor er als Freiwilliger in den Krieg zog. Während eines Einsatzes in den Dolomiten wurde er durch einen Kameraden mit der Anthroposophie bekannt, und Steiners Idee von Reinkarnation und Karma ist es dann gewesen, die ihm den Weg für eine Lebensaufgabe wies, die ihn mehr und mehr in seiner Pädagogentätigkeit begleiten sollte. Nach dem Krieg nahm er eine Lehrerstelle in Sterup, nicht weit von seinem Geburtsort, an. Er heiratete Erna Kiewitt, das Ehepaar bekam fünf Kinder, von denen aber vier im Kindesalter starben. Lorenzen wurde durch die Vermittlung von Rektor Moritz Bartsch im August 1920 Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft. Er nahm 1924 an der Erziehungstagung in Stuttgart teil. 1925 wurde er Lehrer in einer Sonderschule, später deren Rektor. 1949 richtete er eine neue Hilfsschule in Wandsbek am Rande Hamburgs ein, an der er bis zu seiner Pensionierung 1957 blieb. Nach 1949 konnte Iwer Thor Lorenzen, der schon 1935-1943 ehrenamtlicher Mitarbeiter am Zoologischen Staatsinstitut in Hamburg war, 1938 mit einer Schrift über die Bienen hervortrat und bei den biologisch-dynamischen Landwirten als „Bienenmann‟ bekannt war, mit Unterstützung befreundeter Hamburger Biologen seine Forschungen intensivieren. Immer wieder legte er sich die Frage vor, ob es in der Tierwelt nicht auch Grundorgane gäbe, die sich vervielfältigen und metamorphisieren wie bei der Pflanze das Blatt.

Gerhard Hardorp schreibt über ihn: „Als Lebensaufgabe hatte sich unser Freund gestellt, wissenschaftlich aus dem Studium der Anthroposophie heraus auf biologischem Felde zu arbeiten, insbesondere die Evolution von Erde, Mensch und Tier zu durchleuchten, die Brücke zu schlagen vom naturwissenschaftlichen Welt- und Menschenbild zum geisteswissenschaftlichen nach Ursprung und Ziel. In manchen Aufsätzen und Schriften leistete er dazu bedeutsame Beiträge bis in die letzten Tage seines Lebens.‟ (1976).

Mario Zadow

Quellen Erwähnungen

N 1955 S. 65, 96, 109f

Info

Wurde 1920 Mitglied
Werke: (im Eigenverlag) Ideen zur Metamorphose und Entwicklungsgeschichte der Insekten, Hamburg 1936; Die geistigen Grundlagen der Bienenzucht, Hamburg [1938]; Metamorphosen, Bd. I/II, Hamburg 1958; Grundprobleme der Evolution, Bd. I/II/III/IV, Hamburg 1958/1959/1960/1960; Evolution durch Inkarnation und Metamorphose, Hamburg 1969; Grundzüge einer Metamorphose der Tiere, Hamburg 1973; zahlreiche Beiträge in G, weitere in Ai, D, LE, MaD, MdV.
Literatur: Hageman, E.: Bibliographie der Arbeiten der Schüler Dr. Steiners, o. O. 1970; Hardorp, G.: Iwer Thor Lorenzen, in: N 1976, Nr. 45; Bellmann, P. G.: Iwer Thor Lorenzen, in: MaD 1976, Nr. 118.
Abkürzungen: siehe hier
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