Ralph Kux

Kux, Ralph

Eurythmist, Musiker.

*02.08.1903, Dortmund (Deutschland)

✟20.12.1965, Dornach (Schweiz)

Ralph Kux entstammte einer Kaufmannsfamilie aus dem Ruhrgebiet. Schon früh zeigte sich sein musikalisches Talent am Klavier und beim Gesang. Nach dem Abitur studierte er in Berlin. Durch seinen älteren Bruder Willi erfuhr er von Rudolf Steiner und beide entschlossen sich 1922, bei Alice Fels in Stuttgart Eurythmie zu studieren. Dort hörte er Rudolf Steiners Vorträge für Jugendliche (GA 217, 217a). Zwischen den Vorträgen gab Marie Steiner einen Sprachkurs, bei dem Rudolf Steiner dramatische Dichtungen rezitierte. Ralph Kux beschreibt dieses Erlebnis später in seinen „Erinnerungen‟.

1923 zogen die Brüder Kux nach Dornach und nahmen an der Weihnachtstagung zur Begründung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft teil. Ralph Kux widmete sich von da an - als einer der ersten männlichen Eurythmisten - begeistert dem Studium der Eurythmie, besonders der Toneurythmie. Steiner entwarf Duo- und Gruppenformen, in denen Ralph Kux mitwirkte, und gab ihm die Soloform zum 2. Satz der Mondschein-Sonate von Ludwig van Beethoven.

Daneben komponierte Kux in den 42 Jahren seiner Tätigkeit am Goetheanum ein umfangreiches musikalisches Werk: zwei Opern - „Muime Chriosd - die Pflegemutter Christi: St. Brigid von Irland‟ nach Macleod und „Das Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie‟ nach Goethe; ein Oratorium, größere Orchesterwerke, Kammermusik und Lieder nach Gedichten von Hölderlin, Christian Morgenstern, Albert Steffen, Paul Bühler u.a. sowie mehr als 180 Kompositionen für die Eurythmie. Beide Opern wurden 1966 und 1967, kurz nach Ralph Kux´ Tod, durch Generalmusikdirektor Karl Gerbert konzertant aufgeführt.

Als Mitglied des Eurythmie-Ensembles am Goetheanum nahm Ralph Kux mit seiner Frau, Janina Kux-Rychter, unter der strengen Leitung von Marie Savitch an allen Tourneen im In- und Ausland teil. Nach dem Zweiten Weltkrieg verließen beide das Ensemble und traten einer freien Eurythmiegruppe bei, die später mit Elena Zuccoli auf Tournee ging. 1948 gingen Kux und seine Frau erstmals mit einem modernen Duo-Programm auf Reisen. Darüber hinaus publizierte er seit 1945 in der „Goetheanum‟-Wochenschrift über Eurythmie und Musik.

Durch seine Doppelbegabung im Musikalisch-Bewegungsmäßigen war Ralph Kux prädestiniert, die junge Kunst der Eurythmie auch in großen Werken vor das Publikum hinzustellen. So gelang ihm z.B. 1955 die eurythmische Darstellung des Gilgamesch-Epos und des „Hiob‟ im Zusammenklang von Bewegung, selbst komponierter Musik, Kostümen und Beleuchtung.

Kirsten Beata Kux

Ereignisse

18.08.1927 - 28.08.1927: Zweite musikalische Tagung

24.02.1945 - 27.02.1945: Gedenkfeier zu Rudolf Steiners Geburtstag

23.06.1945 - 24.06.1945: Eurythmische Veranstaltung am Goethanum im Gedenken an 21 Jahre Lauteurythmiekurs

01.01.1946 - 31.12.1946: Zum Tode Anton Bruckners

01.01.1947 - 31.12.1947: H. Scherchen: " Vom Wesen der Musik"

01.01.1948 - 31.12.1948: Eurythmieaufführungen

01.01.1948 - 31.12.1948: Eurythmieschule in Dornach am Goetheanum

23.05.1948 - 04.06.1948: Eurythmieaufführungen

01.01.1949 - 31.12.1949: Eurythmieaufführungen

01.01.1949 - 31.12.1949: Wilhelm Furtwänglers Gespräche über Musik

01.01.1949 - 31.12.1949

01.01.1952 - 31.12.1952: Bruno Walter - ein spiritueller Musiker

01.01.1952 - 31.12.1952: Eurythmietournee

01.01.1952 - 31.12.1952: Über "Polarität in der Musik"

01.01.1952 - 31.12.1952: Künstlergruppe des Goetheanum (Ralf Kux, Janyna Rychter, Elya Marianeva)

Quellen Erwähnungen

N 1926 S. 150, 178
N 1927 S. 128
N 1929 S. 124, 192
N 1934 S. 128, 194
N 1935 S. 11, 20
N 1936 S. 40, 44, 172
N 1937 S. 8, 12, 19, 24, 44, 60, 64, 88, 92, 144, 147, 152, 156, 164, 164a
N 1938 S. 32, 36
N 1940 S. 104
N 1943 S. 12, 16, 68, 72, 104, 112, 116, 118, 128
N 1944 S. 184, 200
N 1945 S. 44, 168
N 1946 S. 122
N 1947 S. 42, 132
N 1948 S. 104, 116, 140, 144, 155, 208
N 1949 S. 39, 191, 200, 211
N 1950 S. 106, 193, 222
N 1951 S. 3, 60, 95, 136, 152, 160, 164, 171, 186
N 1952 S. 11, 54, 62, 66, 78, 89f, 94, 166, 172, 193
N 1953 S. 12, 28, 83, 95, 115f, 131, 179, 195f, 198
N 1954 S. 45, 57, 69, 71, 86, 105
N 1955 S. 44, 218
N 1957 S. 21, 101a, 183
N 1958 S. 32, 55, 67, 81, 124, 132, 136, 181, 191, 203, 216
N 1960 S. 69
N 1961 S. 3, 42, 96, 124, 140
N 1962 S. 76, 90, 98, 130
N 1963 S. 11ff, 55, 202
N 1964 S. 48, 62, 105, 200, 248f
N 1965 S. 100f
N 1966 S. 23, 31, 62, 81, 152, 177, 213
N 1967 S. 9
N 1968 S. 157, 189
N 1970 S. 68, 135
N 1995/96 S. 158
MaD 1954 Nr. 28, S. 93
MaD 1968 Nr. 86, S. 310 ff
G 1965 Nr. 52
DD 1968 Nr. 2
NAA 1961 Nr. 89, S. 1
Sam, M.M.: Eurythmie, Doarnach 2014, S. 11, 80, 128, 136, 178,
203, 218, 269, 276f, 281, 283f, 317ff, 324-29
GA 262 Personenregister

Info

Hatte schöne Tenorstimme. Lernte Eurythmie bei Natalie von Papoff in Berlin,
war dann im ersten Ausbildungskurs der Stuttgarter Schule im Herbst 1922.
1923 zur Weiterbildung nach Dornach, nahm an der Weihnachtstagung teil.
Bekam 1924 Standardformen. 42 Jahre an der Bühne, grosse
Eurythmiereisen unterder Leitung von Savitch. Nach Mitte der 40er Jahre
frei tätig, spüter auch in der Zuccoli-Gruppe. Komponist vieler Stücke zur
Eurythmie, auch von Opern und Orchesterwerken. 1955 bearbeitete er das
Gilgamesch-Epos und die Hiob-Erzählung für die Toneurythmie. War mit
Bruno Walter befreundet.
Werke: Kompositionen Opus 1-167; Poetisches Wanderbüchlein für 2
Singstimmen, Leipzig 1927; Poetisches Wanderbüchlein, Dornach 1929;
Ausgewählte Lieder, Bd. I: 6 Lieder nach Gedichten von Albert Steffen,
Dornach o.J.; Musik zu Wahrspruchworten von Rudolf Steiner, Dornach ²o.J.;
Erinnerungen an Rudolf Steiner, Stuttgart o.J.; mit Willi Kux: Erinnerungen
an Rudolf Steiner. Eurythmie und Musik, Stuttgart 1976; Zehn Auftakte zur
eurythmischen Darstellung, Dornach 1988; zahlreiche Beiträge in G, N,
weitere in Pfa, RRM, G.
Literatur: Hiebel, F., Baltz, K. v.: Worte bei der Kremationsfeier für Ralph
Kux, in: N 1966, Nr. 2; Eckinger, M.: Ralph Kux, in: MaD 1966, Nr. 75; Meer,
R. v. d.: Ralph Kux, in: G 1966, Nr. 51; Baker, D.: In memoriam Ralph Kux
and Hans Weinberg, in: ANS 1966, Nr. 5/6; Hiebel, F.: Uraufführung der
Oper von Ralph Kux: Goethes Märchen, in: G 1967, Nr. 43; Frankenberg, J.
v.: Zur Uraufführung der Oper von Ralph Kux, in: G 1967, Nr. 51, auch in:
MaD 1968, Nr. 86; Hagemann, E.: Bibliographie der Arbeiten der Schüler Dr.
Steiners, o. O. 1970; Groddeck 1980; Ginat, C.: Verzeichnis musikalischer
Werke, Dornach ²1987; Groot, C.: Marie Savitch, Dornach 1989.
Abkürzungen: siehe hier
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