Baker, Dora
Dichterin, Redakteurin.
*19.02.1899, Triest (damals Österreich-Ungarn)
✟21.09.1984, Dornach (Schweiz)
Dora Baker, als Tochter eines englischen Kaufmanns und britischen Prokonsuls und einer aus Ostfriesland stammenden Mutter in Triest geboren, blieb lebenslang drei Sprachen und Kulturen verbunden: Für die Anthroposophische Gesellschaft, der sie 1925 beitrat, gab sie von 1933-69 das englische Nachrichtenblatt „Anthroposophic News Sheet‟ heraus; in deutscher Sprache, in deren Tiefe sie erst durch die Geisteswissenschaft eindrang, schrieb sie Lyrik und Prosa; ihre besondere Liebe aber galt der italienischen Sprache, Kultur und Geschichte.
Ihre Kindheit wurde früh von einem Schicksalsschlag verdunkelt. Sie war sieben Jahre alt, als ein monatelanger Keuchhusten ihren Gehörnerv zerstörte und sie fortan Privatunterricht nehmen musste. Als sie später einmal auf das von ihr lebenslang mit Geduld ertragene Leiden angesprochen wurde, antwortete sie treffend, sie könne „gut verstehen, denn mir hilft das Herzgehör‟ (Behrmann, 1984).
Im Alter von zwölf Jahren verlor sie die erst 36-jährige Mutter, und als sie im Ersten Weltkrieg in England ein Internat besuchte, litt sie unter dem heftigen Deutschenhass, der sie zwang, ihre deutsche Mutter zu verleugnen.
Nach dem Universitätsstudium, dessen Zulassung sie als eine der besten Aspirantinnen von ganz England bestand, arbeitete sie in einem Handelsunternehmen. 1920 kehrte sie nach Triest zurück, wo sie am Konsulat vor allem jüdische Palästina-Auswanderer betreute und auch wirtschaftliche und politische Berichte für die britische Handelskammer verfasste.
Eine völlige Wende in ihrem Leben brachte die Anthroposophie, in die sie Alfred Meebold, den sie in Triest kennen lernte, einführte. 1925 fuhr sie zu den Trauerfeierlichkeiten für Rudolf Steiner nach Dornach und ein Jahr darauf reiste sie mit Meebold erneut dorthin. Ein Besuch nur sollte es sein, aber sie blieb für immer. Schicksalhaft wurden für Dora Baker hier die Begegnungen mit der Malerin Sofia Gräfin von Schönborn-Dentice und mit Albert Steffen, der sie bei ihren ersten dichterischen Versuchen beratend begleitete. Als Gräfin Schönborn das Generalsekretariat der italienischen Landesgesellschaft übernahm, wurde Baker deren rechte Hand und lebte lange Zeit hindurch jeweils ein halbes Jahr in Dornach und Italien. Von 1929 bis an ihr Lebensende war sie Mitarbeiterin der Wochenschrift „Das Goetheanum‟, in der sie zahlreiche Aufsätze und Gedichte veröffentlichte. 1965 leitete sie gemeinsam mit Friedrich Hiebel die Hochschultage anlässlich des 700. Geburtstags von Dante.
Sie publizierte sechs Bücher: drei Gedichtbände und Werke über den von ihr verehrten Garibaldi, über Brunetto Latini mit ihrer Übersetzung von dessen „Tesoretto‟ und endlich, als 84-Jährige trotz Sehbehinderung und unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte, über Giovanni Pico della Mirandola.
01.01.1931 - 31.12.1931: "Auf deutschem Boden"
01.01.1944 - 31.12.1944: "The castle on the hill" von E. Goudge
01.01.1947 - 31.12.1947: Über E. A. Poe
25.05.1947 - 26.05.1947: Pfingsttagung in Rom
06.10.1947 - 16.11.1947: Goetheanum-Seminar
01.09.1948: Wintersemester 1948 in Dornach
01.01.1951 - 31.12.1951: T.S. Elliot: "Cocktailparty"
29.07.1951 - 04.08.1951: Sommertagung
01.01.1952 - 31.12.1952: Über Pico della Mirandola
03.08.1952 - 08.08.1952: Sommertagung
24.12.1952 - 01.01.1953: Weihnachtstagung
03.08.1954 - 15.08.1954: Lectures for English speaking visitors, public conference
01.01.1955 - 31.12.1955: Über Bertrand Russell als Novelisten
06.08.1955 - 14.08.1955: Lectures for English speaking visitors
24.09.1955 - 02.10.1955: Michaeli-Tagung
31.05.1956 - 03.06.1956: Tagung und Generalversammlung
21.07.1956 - 03.08.1956: English Week
01.01.1957 - 31.12.1957: Lyrik von Dora Baker, Gerda Seemann, Erika Beltle und Paul Zoelly
01.01.1957 - 31.12.1957: Die Seccione d'Italia der AAG
09.08.1957 - 18.08.1957: Lectures for English speaking visitors
09.03.1958 - 16.03.1958: Kulturwissenschaftliche Arbeitswoche
01.08.1959 - 14.08.1959: English Weeks
16.04.1960 - 17.04.1960: Generalversammlung
25.09.1960 - 02.10.1960: Michaeli-Tagung : Große Individualitäten der Menschheit
29.09.1961 - 05.10.1961: Settimana Italiana
01.01.1963 - 31.12.1963: Vertreter der Landesgesellschaften
01.01.1963 - 31.12.1963: Generalsekrätere der AAG
01.06.1963 - 08.06.1963: English Whitson Conference
28.12.1963: Außerordentliche Generalversammlung
13.07.1964 - 17.07.1964: Hochschulwoche Mysterienhintergründe in der Entwicklung des Dramas
31.07.1964 - 10.08.1964: Summer Conference
01.01.1965 - 31.12.1965: Führungsgremien innerhalb der AAG
21.07.1965 - 24.07.1965: Hochschulkurs "Das Zeitalter Dantes. Zu seinem 700. Geburtstag"
04.08.1965 - 12.08.1965: Summer Conference for English Speaking Visitors
20.09.1965 - 03.10.1965: Settimana Italiana
01.01.1966 - 31.12.1966: Giovanni Cavicchioli und Albert Steffen
01.01.1966 - 31.12.1966: Luigi Pirandello
01.01.1966 - 31.12.1966: Bühnenmusik zu "Die Manichäer"
01.01.1966 - 31.12.1966: Paul Bühler: Der Campanile
30.05.1966 - 03.06.1966: Hochschulwoche Neue Wege in der Kunstform der Biographie
30.07.1966 - 06.08.1966: Summer Conference
25.09.1966 - 02.10.1966: Settimana Italiana
04.08.1967 - 10.08.1967: English Summer Conference
28.09.1968 - 06.10.1968: Settimana Italiana
14.08.1969 - 17.08.1969: English Summer Conference Modern Art at the Crossroads
05.12.1969 - 07.12.1969: Albert Steffen Arbeitstage
27.09.1970 - 04.10.1970: Settimana italiana
01.01.1972 - 31.12.1972: 14.Tagung in Chiavari
27.03.1972 - 30.03.1972: Generalversammlung
01.01.1973 - 31.12.1973: Tagung in Chiavari "Die Menschheit an der Schwelle zur geistigen Welt"
07.05.1973 - 06.07.1973: Anthroposophische Studienkurse am Goetheanum
06.05.1974 - 12.07.1974: Anthroposophische Studienkurse
01.01.1975 - 31.12.1975: Tagung in Chiavari
17.05.1975 - 22.05.1975: Arbeitstage "Die Kunst der Geschichtsschreibung"
19.03.1978 - 19.03.1978: Generalversammlung
13.05.1978 - 17.05.1978: Pfingsttagung "Geschichtsschreibung und Dramatik"
29.04.1982 - 03.05.1982: Medizinische Tagung in italienischer Sprache
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