Manfred von Kries

Dr. med. von Kries, Manfred

Arzt.

*06.10.1899, Schloß Roggenhausen/ Westpreussen (Deutschland)

✟17.06.1984, Hannover (Deutschland)

Manfred von Kries wurde am 6. Oktober 1899 als jüngstes Kind von sieben Geschwistern geboren. Er war vielseitig begabt, besuchte ein humanistisches Gymnasium. Mit 14 Jahren gab er eine eigene Schülerzeitschrift heraus. Im Ersten Weltkrieg kam er zur Ausbildung nach Spandau, von dort aus fuhr er nach Berlin und hörte Predigten von Friedrich Rittelmeyer und Vorträge von Rudolf Steiner. Er wurde von Rudolf Steiner persönlich in die Gesellschaft aufgenommen.

Das Abitur wurde den Kriegsteilnehmern erlassen, sodass er sofort mit dem Medizinstudium beginnen konnte. 1920 fuhr er zum ersten Medizinischen Kurs (GA 312) ans Goetheanum nach Dornach. 1922 im Oktober ist er in Stuttgart beim zweiten Medizinischen Kurs (GA 313). Mit Heiner Hardt, Madeleine van Deventer und Maria Hachez bat er Steiner um einen Kurs für junge Ärzte. 1924 hielt Rudolf Steiner in Dornach den „Jungmedizinerkurs‟ (GA 316).

Nach Promotion und Approbation war Manfred von Kries von 1926 bis 1931 Assistent in verschiedenen Berliner Krankenhäusern. 1929/30 fuhr er als Schiffsarzt auf dem Schulschiff „Großherzogin Elisabeth‟ nach Westindien. 1931-34 arbeitete er in Danzig und ließ sich 1935 in Hannover nieder. Neben seiner Praxis war er Schularzt der Waldorfschule. Dort lernte er die Handarbeitslehrerin Berta Bilfinger kennen und heiratete sie 1938, zwei Söhne wurden 1940 und 1942 geboren.

1939 wurde er sofort als Stabsarzt zur Wehrmacht eingezogen. Wegen einer alten Verletzung aus dem Ersten Weltkrieg musste er sich einer komplizierten Operation unterziehen und wurde in die Heimat entlassen.

Nach Ende des Kriegs hielt von Kries Einführungskurse in Anthroposophie, Vorträge und Arbeitsgruppen, war Mitbegründer und auch Mitglied des Vertreterkreises der deutschen Landesgesellschaft. Er vertrat das Arbeitszentrum Hannover und war lange Jahre dort im Michael-Zweig aktiv - neben seiner Tätigkeit als Schularzt und seiner Praxis, die er seit 1975 mit seinem Sohn gemeinsam führte. Er starb fast 85-jährig in Hannover.

Nachruf von Berta von Kries, Michael von Kries

Quellen Erwähnungen

N 1926 S. 109, 174
N 1927 S. 80
N 1965 S. 177
N 1966 S. 146
N 1967 S. 102
N 1968 S. 15, 211, 218
MaD 1947 Nr. 1, S. 3
MaD 1969 Nr. 90, S. 328
MaD 1979 Nr. 149, S. 209-212

Info

Schularzt in Hannover
Werke: Beiträge in: Beltle, E., Vierl, K.: [Hrsg.]: Erinnerungen an Rudolf Steiner, Stuttgart 1979; Beiträge in MaD und WKÄ.
Literatur: Vorstand am Goetheanum: Geburtstagsglückwunsch, in: N 1979, Nr. 40; Kries, B. v., Schmundt, W.: Manfred von Kries, in: MaD 1984, Nr. 149; Andrae, H. B.: Manfred von Kries, in: BeH 1986, Nr. 1; Schöffler 1987; Kries, B. v.: Manfred von Kries, in: Selg, P. [Hrsg.]: Anthroposophische Ärzte, Dornach 2000; Plato, B. v. [Hrsg.]: Anthroposophie im 20. Jahrhundert, Dornach 2003.
Abkürzungen: siehe hier
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