Dr. rer. pol. Anderegg, Emil
Volkswirt, Stadtammann, Nationalrat.
*09.11.1903, Zürich (Schweiz)
✟12.09.1967, St. Gallen (Schweiz)
In seinen vielfältigen wirtschaftlichen und öffentlichen Tätigkeitsgebieten in der Schweiz setzte sich Anderegg konsequent für eine Spiritualisierung des Lebens und eine Realisierung der Anthroposophie ein.
Als ältester Sohn eines Malermeisters lernte er den väterlichen Beruf. Neben mehrjähriger Tätigkeit als Dekorationsmaler besuchte er die Kunstschulen von Vevey, München, Paris und Florenz. Nach Mitarbeit im väterlichen Geschäft studierte er Nationalökonomie an der Züricher Universität, wo er 1932 promovierte. Im selben Jahr wurde er Sekretär der Gewerbeverbände St. Gallen und Appenzell. Stationen seines Wirkens: die Herausgabe der Monatsschrift „Gewerbliche Wirtschaft (1939-48), die Übernahme des Präsidiums der Ostschweizerischen Bürgschafts- und Treuhandgenossenschaft (1942), die Gründung der „Wohnhilfe (1945), der Zentralstelle für berufliche Weiterbildung (1946) und des gewerblichen Forschungsinstituts an der Handelshochschule St. Gallen (1946). Von 1935-50 war er Mitglied des Großen Rats des Kantons St. Gallen und von 1943-51 des Nationalrats. Von 1948-64 war er Stadtammann der Stadt St. Gallen. 1952 wurde er Präsident des Hochschulrates der Handelshochschule St. Gallen, 1963 zum Ehrenbürger der Stadt St. Gallen ernannt. Anderegg arbeitete auch in der Leitung der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz.
Seine vielseitigen kommunalen, politischen und gemeinnützigen Tätigkeiten vertrat er „in der Überzeugung, dass man die Förderung des Gewerbes nicht nur vom Stofflichen, sondern ebenso sehr vom Seelischen und Geistigen her betreiben müsse (Hugo Reimann, 1964). 1946 trat Anderegg im Nationalrat für den von Albert Steffen verfassten Aufruf an das Schweizer Volk zur Verwirklichung von Sanitäts- und Sicherheitszonen ein, der 1949 in den Genfer Abkommen zum Schutz der Kriegsopfer teilweise verwirklicht wurde. 1949 wurde Anderegg Mitglied der Direktion des Roten Kreuzes.
Anderegg war mit der Malerin Nora Ratnowsky verheiratet.
23.11.1944: Feier für Albert Steffens 60. Geburtstag (10.12.) im Stadttheater St. Gallen
24.12.1945 - 01.01.1946: Weihnachtstagung am Goetheanum
01.01.1946 - 31.12.1946: Gesellschaftsinitiative
01.01.1946 - 31.12.1946: Zur Michaeli -Tagung
01.01.1946 - 31.12.1946: Aufruf "An das Schweizervolk"
01.01.1946 - 31.12.1946: Postulat betr. Neutralisation von Städten, Zonen und ganzen Ländern
07.07.1946: Aufruf "An das Schweizer Volk"
25.07.1946 - 03.08.1946: Öffentliche Sommertagung am Goetheanum
14.12.1946 - 15.12.1946: Wochenendveranstaltungen am Goetheanum
18.12.1946: "An das Schweizervok" im Nationalrat
06.10.1947 - 16.11.1947: Goetheanum-Seminar
21.03.1948 - 25.03.1948: Delegiertenbesprechungen
07.07.1948: Radiosendung des Landessenders Beromünster
01.09.1948: Wintersemester 1948 in Dornach
05.12.1948 - 12.12.1948: Studienwoche
01.01.1949 - 31.12.1949: Emil Anderegg Über "Oasen der Menschlichkeit"
12.03.1949 - 20.03.1949: Studienwoche in Dornach
29.09.1950 - 02.10.1950: Michaeli-Tagung
24.12.1953 - 01.01.1954: Weihnachtstagung
01.01.1957 - 31.12.1957: Probleme der Atomforschung
04.11.1962 - 10.11.1962: Hochschulkurs "Zeitprobleme im Lichte der Anthroposophie"
26.09.1965 - 03.10.1965: Michaeli-Tagung "Vergangenheit und Zukunft der menschlichen Gemeinschaften"
Forschungsstelle Kulturimpuls Biografien Dokumentation kulturimpuls.org