Gustaf Kinell

Oberstleutnant Kinell, Gustaf

Offizier, Generalsekretär der Anthroposophischen Gesellschaft in Schweden.

*21.04.1847, Västervik (Schweden)

✟26.02.1935, (Schweden)

Gustaf Kinell, der nach der Offiziersausbildung eine Karriere bis zum Oberstleutnant durchlief, wurde 1889 Mitglied der Theosophischen Gesellschaft. Als begabter Organisator war er 1897 im Vorstand des Theosophischen Zentralbüros und des Theosophischen Buchverlags in Stockholm. 1903 zog er in den Ruhestand nach Malmö und unterrichtete dort Mathematik in der Navigationsschule. Seit dieser Zeit hielt er regelmäßig theosophische Vorträge. 1908-10 war er im Stadtrat von Malmö, 1910-22 Abteilungsleiter in der Brandversicherung AG Nordland in Stockholm. 1915-29 war er zudem Vorsitzender des Schwedischen Feuerbestattungsvereins.

Bei einem Besuch in Lund fand er das Buch „Theosophie‟ von Rudolf Steiner, das ihm so gut gefiel, dass er Kontakt zu seinem Autor suchte. 1909 übersetzte er das Buch und gründete in Malmö eine „Theosophie‟-Arbeitsgruppe. Eine Reihe anderer Werke übersetzte er später. Seit Ende 1910 Generalsekretär der Schwedischen Sektion der Theosophischen Gesellschaft besuchte er 1911 mit seiner Frau Sophie, geb. Rudbeck (1854-1938), die Mysterienspiele in München.

Bei der Herauslösung der anthroposophischen Arbeit aus den theosophischen Zusammenhängen 1912/13 entschied er sich als einziger Generalsekretär der Theosophischen Gesellschaft für die Anthroposophie und die sich neu bildende Anthroposophische Gesellschaft. Er gründete mit 23 Mitgliedern am 31. Januar 1913 die schwedische Abteilung der Anthroposophischen Gesellschaft - und damit die weltweit erste Landesgesellschaft im Zusammenhang mit der Anthroposophischen Gesellschaft.

Einige Tage vorher, am 23. Januar, beteiligte er sich an der Gründung der Förlagsföreningen AS für die Herausgabe von Steiner-Übersetzungen. Am 6. Februar 1914 bildete sich unter seiner Leitung eine zweite Studiengruppe für Anthroposophie in Stockholm, der Merkurius-Zweig, deren Teilnehmer sich auf das Studium der okkulten Seite der Anthroposophie konzentrierten. Im Rahmen der an der Weihnachtstagung 1923/24 begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft behielt er die Funktion des Generalsekretärs der schwedischen Landesgesellschaft und blieb als solcher bis 1930 aktiv. 1928 war er der Repräsentant Schwedens bei der Organisation der „World Conference on Spiritual Science‟ in London. Er arbeitete mit Anna Gunnarsson Wager und mit Gustaf Ljungquist zusammen.

Jan Pohl

Quellen Erwähnungen

N 1924 S. 28, 196
N 1943 S. 92
Werke: Frau Doktor Steiners Besuch in Schweden, in: N 1927, Nr. 30; Beiträge in AT, N.
Literatur: autobiografisch: Ur Teosofiska Samfundets och Antroposofiska Sällskapets historia i Sverige, in: AT 1924-27; Steiner, M.: Gustaf Kinell, in: N 1935, Nr. 10, dies.: Sophie Kinell, in: N 1938, Nr. 8; Sahlberg, G.: Gustaf Kinell, in: As 1983, Nr. 3; Deimann 1987; Hakanson, D.: När den svenska esoteriken organiserades, in: Mlb 1991, Nr. Juni; Ledamöter, Generalsekreterare, in: Mlb 1991, Nr. Nov. Wager-Gunnarsson: I antroposofiens tjänst, Järna 1992.
Abkürzungen: siehe hier
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