Emil Rinck

D. sc., Professor Rinck, Emil

Naturwissenschaftler, Hochschullehrer.

*09.06.1904, Straßburg (damals Deutschland)

✟21.12.1988, Valence (Frankreich)

Emile Rinck wurde 1904 als Kind einer einfachen Familie in Straßburg geboren. Er war das zweite Kind von dreien: ein Mädchen und zwei Jungen. Der Vater war evangelisch, die Mutter katholisch; die konfessionelle Mischehe brachte aber offensichtlich keine Probleme mit sich. Die Tochter wurde katholisch getauft, die Söhne evangelisch.

Emile Rinck besuchte das Lycée Kléber in Straßburg und traf dort den Menschen, der über seine spätere philosophische und geistige Orientierung entscheiden sollte: Professor Theodor Maurer, seinen Deutschlehrer. Durch ihn lernte er die Anthroposophie und das Werk Rudolf Steiners kennen, und ebenfalls durch ihn bekam er Kontakt zu dem Arzt Jean Schoch, einem der ersten Anthroposophen in Frankreich und Gründer der ersten Waldorfschule (École St. Michel) in Straßburg. Sein Studium der Chemie absolvierte Emile Rinck an der Straßburger Universität.

Den Militärdienst hatte er in Marokko zu leisten. Dabei eröffneten sich ihm überraschende neue Forschungsfelder. Anfangs war sein Aufgabengebiet die Wüstenmeteorologie. Es war die Pionierzeit der militärischen Wüstenflüge, wobei es sehr oft zu Unfällen kam. So forschte Emile Rinck über Radiowellen und entdeckte dabei besondere Wellen, die benutzt werden können, um in jedem Fall die Verbindung mit den Flugzeugen zu halten.

Am Ende seines Militärdienstes wurde ihm eine Laufbahn bei der Armee vorgeschlagen, die er jedoch ablehnte. Er schien zu ahnen, dass ihn ganz andere Aufgaben erwarteten.

1932 erfolgte die Heirat mit Charlotte Westphal, die aus einer evangelischen Familie stammte. Sie hatten sich an der Universität Straßburg kennen gelernt. Aus der Ehe entstammen drei Kinder: Annemarie (1934-67, biologisch-dynamische Landwirtin), Christian (*1937 Professor der Mathematik) und Sabine (*1940, Beamtin beim Europarat).

Seine Habilitationsschrift mit dem Thema „Gleichgewicht zwischen Metallen und geschmolzenen Salzen‟ verteidigte Emile Rinck im Jahre 1934. 1938 zog die Familie nach Toulouse (Südfrankreich), wo Rinck an der Universität lehrte. Nach der Rückkehr ins Elsass arbeitete er ab 1942 am Straßburger „Centre National de Recherche Scientifique‟ (C.N.R.S.) und wurde 1946 auf Veranlassung von Professor Louis Hackspill an die Pariser Universität berufen. Die Familie sollte später nach Paris folgen, blieb aber schließlich im Elsass.

Im Mai 1945 trat Emile Rinck, der im Januar 1933 Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft geworden war, in Verbindung mit der Leitung der Anthroposophischen Gesellschaft in Frankreich, die damals „Section française‟ hieß.

Ab 1946 arbeitete er als Forscher am C.N.R.S. und als Lehrbeauftragter an der Pariser Hochschule für Chemie. Er wurde Doktorvater zahlreicher Studenten. In seiner Eigenschaft als Forschungsstellenleiter an der naturwissenschaftlichen Fakultät veröffentlichte er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zu seinem Fachgebiet.

Seit 1948 entwickelte er eine rege Tätigkeit als Vorstandsmitglied im Rahmen der von Simonne Rihouët-Coroze geführten „Section française‟ und bekleidete dieses Amt durch mehrere Jahre. Außerdem fungierte er lange Jahre hindurch als Vertreter Frankreichs beim Vorstand am Goetheanum, wo seine Mitarbeit und seine Beiträge geschätzt wurden.

An der 1966 erfolgten Gründung der „Fondation Paul Coroze‟ war er intensiv beteiligt.

Nach seiner Pensionierung zog Emile Rinck mit seiner Lebensgefährtin und späteren zweiten Gattin, Hélène Ostertag, aus Gesundheitsgründen nach Valence in Südfrankreich, wo er 1988 an den Folgen einer berufsbedingten Krankheit starb.

Sein Leben und Wirken war der lebendige Beweis, dass die Methode des naturwissenschaftlichen Denkens auf die sinnliche und in weiterentwickelter Form auf die übersinnliche Wirklichkeit angewendet werden kann.

Die besondere Leistung Emile Rincks bestand in der Verbindung von wissenschaftlichem Denken und Leben in der Anthroposophie. Er konnte dadurch die verschiedensten Kreise ansprechen und zog viele junge Menschen an, denen sein Sinn für das Lebenspraktische, seine klare Gedankenführung und sein absolut unsentimental liebevolles Interesse am anderen zum Vorbild werden konnten.

Jean Cron (†), Sabine und Christian Rinck

Ereignisse

03.08.1953 - 16.08.1953: Sommertagung, Conférences Pédagogiques en Langue Française Semaine Française

17.04.1954 - 19.04.1954: Generalversammlung

02.08.1954 - 05.08.1954: Semaine de Langue Française

24.12.1954 - 01.01.1955: Weihnachtstagung am Goetheanum

07.08.1955 - 14.08.1955: Semaine de Langue Française

24.09.1955 - 02.10.1955: Michaeli-Tagung

02.08.1956 - 09.08.1956: Semaine Française

28.07.1957 - 05.08.1957: Congrès au Goetheanum

28.07.1957 - 05.08.1957: Sommertagung

02.08.1959 - 08.08.1959: Semaine Française

10.08.1959 - 16.08.1959: Sommertagung 3. Zyklus

16.04.1960 - 17.04.1960: Generalversammlung

27.07.1960 - 04.08.1960: Semaine Française

31.07.1961 - 07.08.1961: Semaine de Langue Française

27.07.1962 - 04.08.1962: Semaine de Langue Française

01.01.1963 - 31.12.1963: Vertreter der Landesgesellschaften

01.01.1963 - 31.12.1963: Generalsekrätere der AAG

21.02.1963 - 23.02.1963: Deutsch-Französische Begegnung

03.07.1963 - 05.08.1963: Semaine de langue francaise: L´ action d´entités spirituelles dans le monde terrestre et suprasensible

28.12.1963: Außerordentliche Generalversammlung

31.03.1964 - 05.04.1964: Mathematisch-Astronomische Hochschulwoche Die Erforschung irdisch-kosmischer Gesetzmäßigkeiten

16.05.1964 - 18.05.1964: Kolloquium Grunderkenntnis über das Ätherische

01.08.1964 - 09.08.1964: Semaine Française Les Mystères dans l'histoire et chez Rudolf Steiner

01.01.1965 - 31.12.1965: Führungsgremien innerhalb der AAG

25.07.1965 - 01.08.1965: Semaine de Langue Française

01.01.1966 - 31.12.1966: Generalsekretäre und Landesvertreter

03.04.1966 - 11.04.1966: Ostertagung Der Herr des Schicksals im Lebenslauf des Menschen

09.04.1966: Generalversammlung

12.04.1966 - 16.04.1966: Mathematisch-Astronomische Hochschulwoche Die Erforschung kosmisch-irdischer Gesetzmäßigkeiten

30.07.1966 - 06.08.1966: Semaine de Langue Française

18.03.1967 - 27.03.1967: Ostertagung Das Geschehen der Ostertagung - Selbstvernichtung oder Geistesführung. Die Auferstehung im Gang der Geschichte

26.07.1967 - 01.08.1967: Semaine de Langue Française

24.12.1967 - 01.01.1968: Weihnachtstagung Die Neugeburt des Menschen

26.07.1968 - 04.08.1968: Semaine de Langue Française Das Initiationsprinzip soll Zivilisationsprinzip werden

01.08.1970 - 08.08.1970: Semaine Francaise

27.07.1972 - 04.08.1972: Semaine de Langue Francaise

27.10.1972 - 29.10.1972: Besprechungen mit den Generalsekretären

19.04.1973: Generalversammlung

22.07.1973 - 30.07.1973: Semaine de Langue Francais

25.07.1974 - 31.07.1974: Semaine de language francais

24.07.1975 - 03.08.1975: Semaine de langue francais "L' Eurythmie, prole visible et chant visible"

01.01.1976 - 31.12.1976: Zur Gründung des Albertus Magnus Zweigs Paris

23.07.1976 - 31.07.1976: Semaine de langue Francais "La sagesse des Mystteres, fondement des l'evolution humaine"

Quellen Erwähnungen

N 1953 S. 108, 128, 132
N 1954 S. 80, 182, 212
N 1955 S. 17, 97, 106, 152, 168, 181
N 1956 S. 57, 86, 101f, 135
N 1957 S. 85, 124
N 1958 S. 85, 89
N 1959 S. 130, 148
N 1960 S. 79
N 1962 S. 72, 93
N 1963 S. 63, 67, 126
N 1964 S. 10, 61, 118, 152
N 1965 S. 173
N 1966 S. 25, 28, 63, 98, 106, 113, 153, 208
N 1967 S. 59, 83, 190, 214
N 1968 S. 62
N 1969 S. 72, 162a
N 1970 S. 28, 71
N 1989 Nr. 22, S. 111
LaM 1954 Nr. 4, S. 3
LaM 1963 Nr. 4, S. 1
LaM 1976 Nr. 4, S. 4
BA 1989 Nr. 6, S. 9
BA 1994 Nr. 5, S. 5
NAA 1965 Nr. 5, S. 2

Info

Vortragender in Paris. War lange Zeit in der Leitung der franz. Landesges.,
war auch Generalsekretär
Werke: Equilibres entre sels et métaux alcalins et alcalo-tereux fondus,
Paris 1932; mit anderen: L’Actualité du Faust à notre époque. L’Histoire
révélatrice des forces karmiques, Dornach 1974 und La sagesse des
mystères, fondement de l’évolution humaine, Dornach 1976; La destinée, le
karma et le moi, in: Steiner, R.: Vies successives et karma, Paris 1981;
zahlreiche Beiträge in T, Ssp, weitere in G, N, in den Berichten der
Mathematisch-Astronomischen Sektion am Goetheanum und in
naturwissenschaftlichen Fachzeitschriften.
Literatur: Cron, J., Schmidt-Brabant, M.: Zum 80. Geburtstag von Professor
Emil Rinck, in: N 1984, Nr. 24; Anonym: Emile Rinck, in: BA 1989, Nr. Janv.;
Feschotte, P.: Emile Rinck, tel que je l’ai connu, in: BA 1989, Nr. Fevr.;
Berron, J.: Emile Rinck, in: BA 1989, Nr. Mai; Berron, J.: Emil Rinck, in: N
1989, Nr. 21.
Abkürzungen: siehe hier
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