Heinrich Eppinger

Dr. jur. Eppinger, Heinrich

Jurist, Vortragender.

*22.08.1897,

✟02.01.1990,

Eine Persönlichkeit mit starker Ausstrahlung und Weitsichtigkeit, von großer Liebenswürdigkeit und Güte, von sensiblem Humor.

Seinen Kindern, einer Tochter und fünf Söhnen, eine Autorität, ohne autoritär zu sein. Zusammen mit seiner lieben Frau formte er als Vorbild eine hohe Familienkultur. Das gute Gespräch und die gemeinsam gehegte Hausmusik waren Hauptbestandteile familiären Wirkens. Er war für alle Fragen offen, interessiert an allem, hinterfragte, suchte, ging gedanklich stets in die Tiefe und war ein großer Idealist.

Am 22. August 1897 geboren als Sohn eines altösterreichischen Landesadvokaten. Als Gymnasiast bei der Jugendbewegung des „Wandervogels‟. Das Jurastudium an der Prager Deutschen Universität schließt er ab mit Promotion zum Dr. jur. Als Assistent am rechtswissenschaftlichen Seminar studiert er nebenbei Musikwissenschaft und Philosophie. Dabei wird er stark geprägt durch die von Prof. Ch. Ehrenfels gelehrte Gestalttheorie. Erste Anregungen durch Bekanntwerden mit der Anthroposophie Rudolf Steiners treten befruchtend hinzu. 1928 Eröffnung einer Anwaltspraxis in Reichenberg (Nordböhmen). Nach dem Zusammenbruch 1945 und der Vertreibung aus dem damaligen Sudetenland gelingt die Sesshaftmachung in Oldenburg i. O. Er bekommt einen Lehrauftrag an der neu gegründeten Hochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft. Die Dreigliederungsidee Rudolf Steiners wird für ihn eine wichtige Thematik. Ab 1953 Wiederverwendung im Justizdienst an den Amtsgerichten in Mannheim und Karlsruhe. - Die Pensionierung 1963 ermöglicht ihm nun die ausschließliche Beschäftigung mit der Anthroposophie in Gestalt einer regen Vortrags- und schriftstellerischen Tätigkeit. Im Oktober 1965 ist er Mitbegründer des Initiativkreises Karlsruhe, im Karlsruher Zweig betätigt er sich als Mitarbeiter, zeitweise auch als Zweigleiter und maßgeblicher Impulsgeber. Er wird Mitarbeiter an den „Kommenden‟ und den „Blättern für Anthroposophie‟. 1970 erscheint im Verlag „Die Kommenden‟ seine Schrift „Das Geheimnis der Zwölf und die Bedeutung des Dreizehnten - Geisteswissenschaftliche Untersuchungen der Grundlagen einer neuen christlichen Gemeinschaftsbildung‟.

1973 Übersiedlung nach Freiburg/Br. Nun beginnt seine enge Zusammenarbeit mit Fred Poeppig im Hause Hibernia zu Untermünstertal. 1979 erscheint sein Buch „Die Übertreibung. Das Kennzeichen unserer Zeit‟ im Novalis-Verlag, außerdem in der Zweimonatsschrift „Gegenwart‟, deren ständiger Mitarbeiter er wird. Sein letztes Buch vollendet er im 80. Lebensjahr: „Der Humor im Leben und Werk Rudolf Steiners‟.

Mit 88 Jahren erleidet er einen Schlaganfall und lebt noch fünf Jahre halbseitig gelähmt und ohne Sprache bis zum 2. Januar 1990.

Wieland Eppinger
Werke: Das Geheimnis der Zwölf und die Bedeutung des Dreizehnten,
Freiburg/Br. 1970, ²1977; Die Übertreibung - das Kennzeichen unserer Zeit,
Schaffhausen 1979; Humor und Heiterkeit im Leben und Werk Rudolf Steiners,
Dornach 1985, ³2000; Beiträge in BfA, CH, Ggw, K und MaB
Literatur: Anders, U.: Heinrich Eppinger: Das Geheimnis der Zwölf, in: MaD
1973, Nr. 103; Nimmerfall, M.: Heinrich Eppinger: Die Übertreibung, in: MaD
1981, Nr. 136.
Abkürzungen: siehe hier
Copyright: Text und Bild sind urheberrechtlich geschützt. Reproduktion in jeglicher Form nur nach schriftlicher Genehmigung der Forschungsstelle Stiftung Kulturimpuls, Heidelberg

Forschungsstelle Kulturimpuls Biografien Dokumentation kulturimpuls.org