von Duczynska, Irma
Bildhauerin, Malerin.
*27.01.1869, Lemberg (damals Österreich-Ungarn,)
✟19.01.1932, Wiesneck bei Freiburg/Br. (Deutschland)
Irma von Duczynska entstammt einer adeligen Künstlerfamilie. Sie verbrachte ihre Jugend in Galizien und in Wien und studierte Bildhauerei und Malerei an der Wiener Akademie. Wegen einer Lungenkrankheit hielt sie sich öfter längere Zeit im milden südlichen Klima Italiens auf. Es war für sie ein großes Erlebnis, dass sie in jungen Jahren auch Griechenland besuchen durfte. 1914 übersiedelte sie nach Rom. Dort hörte sie im Frühjahr 1915 von Rudolf Steiner und reiste, einer spontanen Eingebung folgend, sofort nach Wien, als sie erfuhr, dass er dort Vorträge halten würde. Dort erlebte sie jene geistige Welt, zu der ihr bis dahin nur die Kunst eine Brücke war.
Wegen des Krieges musste von Duczynska noch im selben Jahr nach Deutschland ziehen. In München richtete sie sich ein bescheidenes Atelier ein. Sie schuf große Holzschnitte, darunter einen Parzival-Zyklus, an dem sie jahrelang mit Hingabe arbeitete, sowie große Aquarelle mit religiösen Motiven und Entwürfe für große Fresken zu Grimmschen Märchen. 1918 beteiligte sie sich mit 16 Werken an der Ausstellung der Aenigma-Gruppe bildender Künstler im Münchner Kunsthaus „Das Reich‟ von Alexander von Bernus.
Eine enge Freundschaft verband von Duczynska mit Margareta Morgenstern und Michael Bauer, dessen Totenmaske sie abnahm. Wegen ihres Lungenleidens suchte sie 1931 die Klinik in Wiesneck auf, wo sie nach einigen Monaten starb. Friedrich Husemann, der ihren Tod miterlebte, schrieb damals in seinem Nachruf: „Fast das erste Wort, das die Menschen im Andenken an sie finden, ist: Harmonie.‟
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