Hedwig von Rohden

von Rohden, Hedwig

*10.12.1890, Helsinki (Finnland, damals russisches Großfürstentum)

✟25.03.1987, Loheland (Deutschland)

(anderer Todesdatum: 05.)

-- Biographische Archiv-Notiz --

Hedwigs Vater Gustav war Pfarrer der deutsch-evangelischen Gemeinde in Helsinki (damals Helsingfors). Sie war das vierte Kind von acht Geschwistern. Sie wurde von ihrem Vater mit Jordanwasser getauft. Die Mutter war wohltätig aktiv. Der Großvater mütterlicherseits, Friedrich von Dörpfeld, hatte die Idee der "freien Schulgemeinde". Die ersten Schuljahre verbrachte sie in Werden an der Ruhr, dann wurde der Vater Gefängnisseelsorger in Düsseldorf, wo die Familie neben der Haftanstalt wohnte. Als die Mutter 1907 starb, übernahm sie die Haushaltsführung, die Familie zog nach Berlin um.

Sie besuchte die soziale Frauenschule und 1909 für ein halbes Jahr das Seminar für Harmonische Gymnastik von Hede Kallmeyer in Berlin.

1911 baute sie in Kassel ein Seminar für Gymnastik innerhalb der Mathilde-Zimmer-Stiftung auf. Sie arbeitete einen Lehrplan aus und nahm Louise Langgaard, eine Anthroposophin, als Mitarbeiterin auf. Aus diesem Seminar ging die "Loheland-Schule für Gymnastik, Landbau und Handwerk" in den Vorbergen der Rhön hervor.

Sie ließ sich 1918-19 durch Felix Peipers in München in die Anthroposophie einführen.

1922 nahm sie Kontakt mit Rudolf Steiner auf. Er beauftragte Marie Steiner, sich um Loheland zu kümmern. Diese besuchte mit Isabel de Jaager Loheland im Jahre 1926. Marie Steiner empfahl, daß eine der beiden Gründerinnen Eurythmie studieren solle. Hedwig Rohden entschloss sich dazu und studierte 1927-28 Eurythmie in Dornach. Sie bewegte sich fließend, leicht, ausdrucksstark.

Nach 1928 gab sie neben Gymnastik auch Eurythmiekurse. 1937 verließ sie Loheland und unterrichtete an verschiedenen Orten Eurythmie.

Sie bildete sich viele Jahre hindurch in Dornach weiter, machte auch die Heileurythmieausbildung bei Ilse Knauer und Else Barthold in Freiburg/Br.

Überall wandten sich ihr die Menschen in tiefer Zuneigung, Liebe und Verehrung zu.

Im Alter konnte sie noch einmal in Loheland wirken, sie zog sich 1982 dorthin zurück.

Quellen Erwähnungen

N 1932 S.7
N 1948 S. 95
N 1954 S. 138, 141
MaD 1988 Nr. 163, S. 50
Werke: Gymnastik - Sport - Schauspiel, Loheland 1928; Beitrag in G.
Literatur: Zimmermann, E.: Hedwig von Rohden, in: Leh 1987, Nr. 34, auch in MaD 1987, Nr. 162.
Abkürzungen: siehe hier
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